Förderverein Lebensbilder unterstützt mit Frühlingsmarkt neues Projekt im Horst-Schmidt-Haus „Rollender Kiosk“ soll Senioren den Einkauf leichter machen

Beim vom Förderverein Lebensbilder organisierten Frühlingsmarkt im Horst-Schmidt-Haus fanden die Besucher allerhand schönen Kleinkram. Foto: Martius

Heusenstamm (sm) – Es riecht nach frisch gebackenen Waffeln, auf den Tischen liegen jede Menge österlicher Kleinkram und Trödel, außerdem gibt es Kaffee, Kuchen und Mittagessen. Nicht nur Senioren finden sich im Horst-Schmidt-Haus in der Herderstraße 85 in Heusenstamm ein, um über den vom Förderverein Lebensbilder organisierten Frühlingsmarkt zu schlendern.

Dort wird von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Fördervereins neben Osterdekorationen, älteren Funden aus dem eigenen Haus und Essen auch von den Senioren eigens Gebasteltes verkauft.

„Alles, was Sie wollen, aber nicht brauchen“, fasst Christiana Tannert zusammen. Sie hat die Pflegedienstleitung des Seniorenheims und ist an diesem Tag als ehrenamtliches Mitglied des Fördervereins Lebensbilder unterwegs.

Die Erlöse fließen in ein Projekt mit dem Seniorenheim ein, das dieses Jahr erstmalig stattfinden soll. Ein „rollender Kiosk“ soll es auch den Senioren, die das Bett nicht verlassen können, ermöglichen, Dinge wie Süßigkeiten und auch Hygieneartikel leicht zu erwerben.

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Wenn alles so funktioniert, wie geplant, befüllen Flüchtlinge der Flüchtlingshilfe den Schrank und besuchen damit dann zwei- bis dreimal pro Woche die Bewohner des Heims.

Das Projekt „Reisen aus dem Koffer“ aus dem vergangenen Jahr, bei dem die Senioren mit Ehrenamtlichen des Fördervereins einmal im Monat einen Tagesausflug etwa auf den Wochenmarkt oder in den Zoo, machten, wird in diesem Jahr zwar weiterhin stattfinden, allerdings etwas seltener. Für die jeweils 15 bis 20 Senioren werden auch 15 bis 20 Ehrenamtliche benötigt, was einfach schwierig zu stemmen sei, erläutert Lebensbilder-Vorsitzende Andrea Büchner. Wie so oft in sozialen Bereichen sei das Engagement eher knapp, Ideen für Aktionen gebe es dafür umso mehr.

Es gibt laut Büchner „immer irgendeine Kleinigkeit, die man machen muss“. Und auch Ursula Kreuzer, die sonst für das Café der Awo zuständig ist, sieht das so: „Es gibt immer etwas zu tun, wo man gebraucht wird und wo man auch hilft.“

Tannert hat schon eine neue Idee für das nächste Projekt: regelmäßige Gesprächskreise für pflegende Angehörige dementer Familienmitglieder. Die Gesellschaft biete für die Probleme dieser Leute keinen Platz, die Familien würden lockerer werden, Freundeskreise wegbrechen. Gemeinsam mit den Maltesern soll dagegen vorgegangen werden – um Fürsorge und Gemeinschaft zu fördern. Dies werde aber auch schon durch den jährlichen Frühlingsmarkt und den Weihnachtsbasar hergestellt.

„Immer finde ich was“, sagt Silvia Mindt, eine begeisterte Besucherin des Trödelmarktes, „und es ist für einen guten Zweck“. Sie schätze das Engagement des Fördervereins, alles mit viel Mühe und Liebe aufzubauen und so auch ältere Leute in den Alltag einzubeziehen. Außerdem hole sie sich gerne den ein oder anderen Dekoartikel und als Kindergartenerzieherin neue Bastelideen. Der Markt sei eine gute Gelegenheit für all die, die Selbstgemachtes wirklich zu schätzen wissen.

Schließlich könne man alles überall kaufen, sagt die Erzieherin, aber „handmade“ gebe es nur auf Basaren wie diesen.