Dracula und Schlammvulkane Rumänienfahrt der Pfarrei St. Cäcilia

Die von der Pfarrei St. Cäcilia unter Leitung von Herbert Margraf veranstaltete Fahrt nach Rumänien war nach Angaben der Veranstalter einerseits eine Begegnung mit der europäischen Gegenwart in Rumänien und andererseits eine Begegnung mit der Geschichte und Gegenwart der deutschen Minderheit in Rumänien. Foto: Jürgen Blumenberg/p

Heusenstamm (red) – Die von der Pfarrei St. Cäcilia unter Leitung von Herbert Margraf veranstaltete Fahrt nach Rumänien war nach Angaben der Veranstalter einerseits eine Begegnung mit der europäischen Gegenwart in Rumänien und andererseits eine Begegnung mit der Geschichte und Gegenwart der deutschen Minderheit in Rumänien.

Die Reisegruppe flog von Frankfurt nach Wien und weiter nach Sibiu – Hermannstadt. Sie erlebten diese Stadt, der man noch heute anmerkt, dass sie von Deutschen geprägt wurde. Sie ist heute die wichtigste Stadt der deutschen Minderheit, die in Rumänien lebt. Dort hatte die Gruppe eine Zusammenkunft mit Winfried Siegler, einem Vertreter des Deutschen Forums, das die deutsche Minderheit in Rumänien vertritt. Er ließ die rumänische Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Siebenbürger Sachsen Revue passieren und schilderte ihre jetzige Situation. Die Gruppe erfuhr, dass es beispielhaft ist, wie der rumänische Staat mit seinen Minderheiten umgeht. So erlaubt er ihnen eigene Kindergärten und Schulen. Erstaunlicherweise schicken viele Rumänen ihre Kinder auf deutsche Schulen.

Von Sibiu ging die Fahrt weiter nach Biertan, dem ehemaligen Bischofsitz Siebenbürgens. Hier konnte die Gruppe die erste eindrucksvolle Kirchenburg erleben. In Malmkrog erstieg sie einen Berg, auf dem eine weitere Kirchenburg liegt und bewunderte deren wunderschöne Fresken aus vorreformatorischer Zeit. Sie leuchten noch heute farbenfroh im Chor. Abends endete die Fahrt in Schäßburg, dem „siebenbürgischen Rothenburg“, durch das ein Stadtrundgang führte. Unermüdliche stiegen am Ende noch über eine überdachte Treppe hoch, über die schon unzählige Jahre die Menschen zu ihrem Gotteshaus, der Bergkirche, und die Schüler zu ihrer Schule gingen.

Auf der Weiterfahrt erlebten die Reisenden die grandiose Landschaft der Ostkarpaten mit dem Tihuta Pass, in denen die Handlung des Romans Graf Dracula, geschrieben von dem irischen Schriftsteller Bram Stoker spielt.

Dann standen die Moldauklöster mit ihrer Außenbemalung von biblischen Szenen auf grünem, rotem und gelbem Grund im Mittelpunkt. Voronet, „die Sixtinische Kapelle des Ostens“‘ so genannt wegen der wunderschönen blauen Farbe, die als Hintergrund für die Darstellung des Jüngsten Gerichtes dient. Moldovita mit der Wurzel Jesse und dem Jüngsten Gericht, Sucevita, das „grüne Juwel“ mit der Himmelsleiter auf der die Gerechten hochsteigen und die Verdammten in die Hölle purzeln und schließlich

Nach so viel Kunst, die den Kopf beanspruchte, konnte dieser sich am nächsten Tag beim Erleben der Natur auf der Fahrt und dem Spaziergang durch die romantische Bicaz-Schlucht hin zum Roten oder Mörder See erholen.

Endziel des Tages war Brasov - Kronstadt. In der schönsten Stadt Rumäniens führte der Weg durch die ehemals deutsche Altstadt mit der „Schwarzen Kirche“, der größten evangelische Kirche, mit ihrer berühmten Orgel. In der nahe gelegenen Burg Bran aus dem 14. Jahrhundert kam dann etwas „Draculagefühl“ auf. Sie diente wahrscheinlich Bram Stoker als Vorbild für die Burg des Grafen Dracula in seinem Roman. In ihr wurden natürlich auch die Draculafilme gedreht. Eingebettet in die Landschaft der Karpaten erlebte die Gruppe als Gegensatz dazu die hochherrschaftliche ehemalige königliche Sommerresidenz Peles.

Mit dem Erleben der Schlammvulkane an der Stelle, wo die asiatische Tektonische Platte mit der Europäische Platte aneinander stoßen und dem Donaudelta mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt stand am Ende der Reise das Erleben der Natur wieder im Vordergrund ehe es über Bukarest auf den Heimweg ging. Fazit der Reise: Sie hat das Rumänienbild der Teilnehmer positiv verändert.