Denn gegensätzlicher könnten zwei Komponisten nicht sein. Johannes Brahms Werke stammen aus der Hochromantik. Sie sind melancholisch, verträumt und wecken Sehnsüchte nach Unbekannten. Währenddessen war Astor Piazzolla fasziniert vom Tango und der klassischen Musik. Er verband seine Liebe zu den beiden Gattungen und kreierte so den Tango Nuevo.
Schneider schaffte es, durch die Liebe zum Cello beider Komponisten, ein harmonisches Programm auf die Beine zu stellen, dass ein Stück Musikgeschichte vermittelte. Mitunter spielte er zusammen mit Buchmann den zweiten Satz Brahms Sonate e-moll, Allegro quasi Minuetto, mit dem das Konzert eröffnet wurde. Ebenso dabei war der melancholische Walzer Brahms, Poco Allegretto, der dritte Satz der dritten Sinfonie F-Dur op. 90, der 1883 entstand. Im Kontrast dazu präsentierten Buchmann und Schneider den Grand Tango sowie die Vier Jahreszeiten von Buenos Aires, im Original Las Cuatro Estaciones Portenas von Piazolla. Dabei zeigten Beide mit was für einer Qualität sie ihre Instrumente beherrschen.