Favorit Viernheim mit 4,5 zu 3,5 Punkten geschlagen Schachclub Heusenstamm gelingt Überraschungssieg

Sensationssieg für den Schachclub Heusenstamm: Die Heusenstammer schlugen den haushohen Favoriten Viernheim 4,5 zu 3,5 Punkten. Foto: p

Heusenstamm (red) – Dieser Tag wird in die Geschichte des Schachclubs Heusenstamm eingehen:

Am Sonntag, 16. Oktober schlugen die Heusenstammer in der zweiten Bundesliga den haushohen Favoriten aus Viernheim, der alleine elf Großmeister gemeldet hatte, sensationell mit 4,5 zu 3,5 Punkten

Nach Angaben des Schachclub-Vorsitzenden Rudolf Benninger betrug der durchschnittliche Rating-Unterschied zwischen Viernheim und der Heusenstammer Mannschaft,

die bravourös kämpfte und den kaum für möglich gehaltenen Sieg von David gegen Goliath herausspielte, etwa 200 ELO-Punkte. Die (ELO-Zahl ist Benninger zufolge vergleichbar mit der LK-Wertung im Tennis).

Der Mannschaftsführer des SC Heusenstamm, Rudolf Benninger, hatte vor der Saison erklärt, auf eine Verstärkung seiner Mannschaft mit Großmeistern zu verzichten, da seine tolle Truppe, die erst dieses Jahr in die zweite Bundesliga aufgestiegen war, die Chance bekommen sollte,

sich einmal mit den besten Schachspielern der Welt zu messen.

„Es wäre kein Unglück, in dieser Saison auch wieder abzusteigen.2, so Benninger. Eine hohe Niederlage gegen den ersten Aufstiegsspiranten Viernheim sei daher einkalkuliert gewesen.

„Umso überraschender und kaum zu glauben war es, als der Mannschaftskampf nach fünf Stunden 3:3 stand und an zwei Brettern es nach der ersten Zeitkontrolle dramatisch zuging“, berichtet der SC-Vorsitzende. „Es sah so aus, als ob wir an beiden Brettern unterliegen und und damit den Mannschaftskampf doch erwartungsgemäß verlieren sollten.

Unser Senior Klaus Klundt kämpfte aber zäh an Brett sieben in einem schwierigen Turmendspiel mit phasenweise zwei Bauern weniger und brachte seine ganze Erfahrung auf, um das Remis für unsere Mannschaft sicherzustellen. Jetzt hing alles an Brett vier: Unser Internationaler Meister Paul Weichhold (ELO 2387) lieferte sich mit seinem über 200 ELO-Punkte stärkeren gegnerischen ukrainischen Großmeister einen offenen Schlagabtausch. Längst war die reguläre Bedenkzeit abgelaufen.

Beide Kämpfer zehrten vom in der Bundesliga geltenden Zeitbonus (30 Sekunden pro Zug). Jeder Zug veränderte das Stellungsbild. Die Einschätzung, wer besser oder wer schlechter steht, wechselte im Sekundentakt. Pauls Gegner überzog dann plötzlich seine Gewinnversuche, lief in einen klassischen Konter und musste unserem jungen Matchwinner zum Sieg und damit uns zum Mannschaftssieg gratulieren“.

Der nächste Mannschaftskampf des Schachclubs Heusenstamm findet am Samstag, 20. November, in Schöneck statt.

„Hier wird schon eine Vorentscheidung im Abstiegskampf fallen“, erläuterte Benninger. „Wenn unsere Mannschaft diese Prüfung besteht, dann haben wir berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga.