Magistrat empfiehlt aus Kostengründen Stopp des Umbaus Schlossmühle soll nicht zur Kita werden

Geht es nach dem Willen des Heusenstammer Magistrats, wird der Umbau der Schlossmühle zu einer Kindertagesstätte aus Kostengründen gestoppt. Die Verwaltung will dem Stadtparlament empfehlen, den Umbaubeschluss aufzuheben Foto: m

Heusenstamm (red) – Geht es nach dem Willen des Heusenstammer Magistrats, wird der Umbau der Schlossmühle zu einer Kindertagesstätte gestoppt.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, hat der Magistrat

das seit einigen Jahren in Bearbeitung befindliche Vorhaben, die Schlossmühle zur Kindertagesstätte umzubauen, aufgrund einer unerwarteten Kostenexplosion unlängst neu bewertet und empfiehlt nun der Stadtverordnetenversammlung aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen die Aufhebung des Beschlusses aus dem November 2015 und somit von den Umbauplänen Abstand zu nehmen.

Stadtparlament hat Aus- und Umbau 2015 beschlossen

Den Angaben zufolge hatte die Stadtverordnetenversammlung im November 2015 den Aus- und Umbau der Schlossmühle zu einer Kindertagesstätte beschlossen.

Bereits im März 2016 sei der Auftrag eines Architekturbüros erfolgt. Im Sommer desselben Jahres seien die Gesamtkosten der Baumaßnahme in der historischen Schlossmühle sowie dem gegenüber liegenden Stallgebäude mit rund 861.000 Euro veranschlagt worden. Die Baugenehmigung habe der Stadt schließlich im Februar 2017 vorgelegen. Für die ab März folgende Ausführungsplanung sei ein neues Architekturbüro beauftragt worden. Hier habe sich herausgestellt, dass die vom vormaligen Architekten erfolgte Bestandsaufnahme nicht den örtlichen Gegebenheiten entsprochen habe und daher eine zusätzliche Bestandserfassung habe durchgeführt werden müssen. „Im Hinblick auf das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble war ein besonderer Umgang mit der Bausubstanz unabdingbar, was schließlich umfangreiche bauphysikalische Untersuchungen im Bereich der Außenwandkonstruktion erforderlich machte“, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung. Im Herbst 2017 hätten dann die notwendigen Ergebnisse und Untersuchungsberichte vorgelegen, so dass die entsprechenden Ausschreibungen der einzelnen Gewerke hätten erfolgen können.

„Ende Oktober wurde erkennbar, dass die Summe der zu vergebenen Leistungen erheblich über der bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Kostenberechnungen lag“, so die Stadtverwaltung. „Ende November schließlich wurde durch die vorliegenden Ausschreibungsergebnisse untermauert, dass mit Mehrkosten in Höhe von etwa 840.000 Euro – also nahezu einer Verdopplung der geplanten Umbaukosten – zu rechnen ist. Dies ergäbe eine Gesamtkostenhöhe von etwa 1,7 Millionen Euro - ohne Ausstattung“. Festzuhalten sei, dass die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nicht ausreichten, um die beabsichtigte Nutzung der Schlossmühle als Kindergarten umzusetzen.

Zur Verfügung stehendes Geld reicht nicht aus

Insofern dürften keine weiteren Vergaben erfolgen.

„Als Kompensation zum Wegfall der Betreuungseinrichtung in der Schlossmühle bestünde die Möglichkeit zum Bau einer Einrichtung auf dem Gelände der Arbeiterwohlfahrt in der Herderstraße, die ursprünglich für das Jahr 2019 vorgesehen gewesen sei“. so die Stadtverwaltung. „Im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags bestünde hier die Option zur Errichtung eines viergruppigen Kindergartens mit einer Kapazität von etwa 60 bis 70 Betreuungsplätzen“.

Kommentare

Sehr gute Entscheidung

Es st richtig, eine überbordende Investition rechtzeitig zu stoppen. Heusenstamm ist hier sicher schlauer als Stuttgart 21, die Elbphilharmonie und viele andere exorbitant teuer gewordenen Bauten.
Aus Erfahrung weiß man außerdem, daß es noch nicht einmal dabei bleiben wird. Es werden sicherlich nicht mal die 1,6 Millionen Euro reichen. Und das für nicht einmal 48 Plätze, wie man andernorts liest. Das ist nicht abenteuerlich, das ist unverantwortlich gegenüber dem Heusenstammer Steuerzahler.