EVO und SDW montieren Vogelwarner per Hubschrauber an Hochspannungsleitung Sichere Landebahn für Störche am Patershäuser Feld

Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Heusenstamm (SDW) haben in einer gemeinsamen Aktion rund 45 Vogelschutzarmaturen auf der 110000 Kilovoltleitung über dem Patershäuser Feld befestigt. Foto: Energieversorgung Offenbach (p)

Heusenstamm (red) – Nachdem im März dieses Jahres ein Nest zur Ansiedlung des Weißstorches aufgestellt worden ist, folgte am Montag Vormittag die nächste Naturschutzmaßnahme rund um das Patershäuser Feld im Heusenstammer Wald.

Dort haben die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) und der Ortsverband Heusenstamm/Obertshausen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in einer gemeinsamen Aktion rund 45 Vogelschutzarmaturen auf der 110000 Kilovoltleitung (110 kV) befestigt.

„Wir engagieren uns nicht nur beim Ausbau der regenerativen Energien, sondern wollen auch zum Naturschutz in unserer Region beitragen“, sagte Heike Heim, Vorstandsvorsitzende der EVO. Das Anbringen der Schutzarmaturen kostet ihr zufolge rund 20000 Euro und ist von dem Regionalversorger übernommen worden.

Mittels eines Hubschraubers habe die EVO auf einer Länge von etwa 550 Metern die Vogelschutzarmaturen an dem sogenannten Blitzseil der Hochspannungsleitung aufhängen lassen – und zwar jeweils in einem Abstand von 25 Metern. „Die schwarz-weißen Schutzarmaturen wirken dabei wie Warnfähnchen“, erklärt Dietmar Tinat, Vorsitzender des Heusenstammer SDW-Ortsverbands. Wind setze die Fähnchen in Bewegung.

Dadurch entstehe ein optischer Effekt, der von Vögeln, also nicht nur von Störchen, aus mehreren hundert Metern erkannt werde, so dass sie ihre Flugbahn ändern und der Stromleitung ausweichen könnten. „Das ist eine höchst wirksame und sinnvolle Schutzmaßnahme“, urteilte Tinat über das Engagement der EVO.

Laut dem stellvertretenden EVO-Pressesprecher Martin Ochs hat die EVO in den vergangenen Jahren immer wieder unterschiedliche Naturschutzprojekte umgesetzt. So seien im vergangenen Jahr 25 Nistkästen für Mauersegler auf dem EVO-Stammsitz in Offenbach aufgehängt worden. Außerdem betreuten auf dem Betriebsgelände EVO-Mitarbeiter aktuell fünf Bienenvölker. Darüber hinaus seien im Kreis Offenbach in den vergangenen Jahren immer wieder Nester für Störche, Baumfalken und Mehlschwalben an EVO-Netzstationen oder auf Masten befestigt worden.

Zudem habe der Regionalversorger begonnen, seine brachliegenden Flächen naturnah umzugestalten. An den EVO-Umspannwerken in Dietzenbach und in Langen seien zum Beispiel Wildblumen gesät und jeweils ein Insektenhotel aufgestellt worden.

Im Dreieicher Umspannwerk solle noch in diesem Jahr ein Eidechsenhaufen aus Holz, Sand und Stein aufgeschüttet werden. Dort werde auch ein Waldrand aus Sträuchern hochgezogen.