Kreisentscheid Offenbach Land Ost beim Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels im Haus der Musik Sieg mit „Sophie im Narrenreich“

Jubiläum beim Vorlesewettbewerb: Bereits zum 25. Mal saß die Heusenstammer Stadtbüchereileiterin Katja Richter als Sprecherin in der Jury und leitete den Kreisentscheid Offenbach Land Ost im Haus der Musik. Siegerin wurde Isabel Kleineberg von der Rodgauer Georg-Büchner-Schule (vorne, 2. von rechts) Foto: m

Heusenstamm (m) – Jubiläum beim Vorlesewettbewerb: Bereits zum 25. Mal saß die Heusenstammer Stadtbüchereileiterin Katja Richter als Sprecherin in der Jury und leitete den Kreisentscheid Offenbach Land Ost im Haus der Musik. Auch ihre Kollegin aus der Stadtbücherei, Anita Ruppert, ist seit einem Vierteljahrhundert dabei. Weitere Juroren waren am Montag vergangener Woche der Leser Dietmar Ruppert, die Lehrerin im Ruhestand Lieselotte Steinweg und die Inhaberin des Fachgeschäfts „Das Buch“, die Buchhändlerin Melanie Kratz.

Sie kürten Isabel Kleineberg von der Rodgauer Georg-Büchner-Schule zur Siegerin. Der Jury gefiel der sichere und zugleich spannende Vortrag der Zwölfjährigen, vor allem auch das flüssige Lesen des Fremdtextes. Katja Richter hatte dazu Pete Johnsons nicht ganz ernst gemeinten Ratgeber „Wie man 13 wird und überlebt“ ausgewählt. Isabel wird im Frühjahr den Ostkreis beim Bezirksentscheid in Darmstadt vertreten.

Die junge Jügesheimerin stellte „Sophie im Narrenreich“, eine anspruchsvolle Erzählung von Verena Petrasch, vor. Selbstbewusst gab Isabel ein paar Informationen zur österreichischen Autorin und fasste den Inhalt des Buchs zusammen. Überzeugte Fastnachtsmuffel haben’s schon immer geahnt: Die Welt der Narren existiert parallel und unbemerkt zur Menschenwelt!

Es geht um Sophie, die an ihrem zwölften Geburtstag in ihrem Schrank einen „wundersamen Kerl“ mit petrolfarbenem Haar entdeckt. Er stellt sich als Theobald vor und sei ein „echter Narr“, einer, „der den Menschen im Verborgenen Glückmomente schenkt“. Doch es gibt wie gewohnt auch die Bösen. Die Welt der Menschen wie die der Narren seien bedroht, der grausame Zaubernarr Kieron und sein Heer der Schwarznarren verbreiten Düsternis und Schwermut. Also kämpft Sophie darum, beide Welten vor diesen Schwarznarren zu bewahren. Die Sechstklässlerin liebt nicht nur das Mystisch-Phantasievolle. „Ich lese eigentlich alles“, verrät sie, „außer Zeitungen“.

Sie besucht die 6aG der Georg-Büchner-Schule und liebt Mathe mehr noch als Musik. Der frönt sie mit ihrer Geige in der Musikschule in Nieder-Roden. Das Schmökern ist ein Familien-Hobby, neben Isabels Eltern ist auch ihre ältere Schwester eine Leseratte.

Zu den besten Bücherwürmern im Mozartsaal zählte auch Dzejla Aganovic aus Obertshausen. Sie ist Schulsiegerin in der Förderstufe der Heusenstammer Adolf-Reichwein-Schule. Weitere Teilnehmer waren Lavinia Meckmann und Tuba Yildirim von Friedrich-Ebert-Gymnasium und -Schule in Mühlheim, Leona Gjoci von der Kreuzburgschule in Hainburg, Manuel Korb (Einhardschule) und Moritz Unkelbach (Merianschule) aus Seligenstadt, Liciniu Schlichting (Heinrich-Böll-Schule) und Nele Simon (Geschwister-Scholl-Schule) aus Rodgau. Sie alle erhielten eine Urkunde und ein Buchpräsent. Das Gymnasium nahm in diesem Schuljahr nicht am Vorlese-Vergleich teil.

Der Wettbewerb wurde 1959 vom Börsenverein des Buchhandels ins Leben gerufen und ist einer der größten im Land für Schüler.

Alljährlich nehmen rund 600 000 Mädchen und Jungen der sechsten Klassen teil.