Bewohner und Betreuer feierten kleines Sommerfest im Hof des Horst-Schmidt-Hauses Singen und tanzen zu Schlagermusik

Den Bewohnern des Awo-Seniorenzentrums stand beim Hoffest die Freude ins Gesicht geschrieben. Foto: Fitzenberger

Heusenstamm (yfi) – Im Hof des Horst-Schmidt-Hauses in der Herderstraße 85 in Heusenstamm strahlten während des Ersatz-Sommerfestes die Bewohner anstelle der Sonne.

Mit Livemusik, rotem Punsch und bunten Luftballons feierten die Senioren gemeinsam mit den Betreuern und einigen Gästen am Zaum. Regulär hätte das große Sommerfest des Seniorenzentrums auf dem Plan gestanden, dieses hatten Betriebsleiter Marcus Hundsdörfer und sein Team aufgrund der zurzeit geltenden Verordnungen aber umplanen müssen. Stattdessen gab es eben ein kleines Hof- und Balkonfest.Mit dabei waren auch einige Angehörige, die ihre Verwandten nur mit Abstand besuchen dürfen.

Getrennt durch Zaun, Blumen und Hecken unterhiellten sie sich.

„Wir haben Verständnis für die Regelungen“, sagte eine Frau. Ihre Mutter ist erst seit einigen Wochen im Horst-Schmidt-Haus. Ihnen beiden fehle die Nähe, weswegen die Abstands- und Besuchsregeln emotional belasten. „Nicht einmal die Hand halten“, sagt sie und schaut zu ihrer Mutter. Lobende Worte hat sie dennoch für die Betreuer: „Ich finde es gut, wie das alles gehandhabt wird.“

Während sich die beiden Frauen unterhielten, wurde hinter ihnen zum Takt von altbekannten Schlagern geklatscht, geschunkelt und getanzt. Sogar auf den Balkonen standen Betreuer und tanzten mit ihren Schützlingen.

Auch Bürgermeister Halil Öztas schaute kurz im Hof vorbei und richtete ein paar aufmunternde und auch lobende Worte an die Anwesenden. So, sagte der Rathauschef, schienen die Bewohner trotz strenger Besuchsregeln dank der Betreuer nicht alleine zu sein, und er wies auf die Lockerungen hin, die seit Anfang der Woche gelten.

Diese stellten für die Einrichtung eine kleine Veränderung dar, aber bedeuteteten einen großen Schritt für die Angehörigen und Bewohner, sagte Marcus Hundsdörfer.

Das Haus versuche, den Verwandten möglichst viele Optionen zum Kontakt anzubieten. Videotelefonie und Gespräche mit Scheibe dazwischen trösteten zumindest etwas. „Es ist ein Spagat zwischen den Wünschen der Angehörigen und den Schutzmaßnahmen“, resümierte der Leiter. Nun können die Besucher ihre Verwandten drei Mal pro Woche besuchen. Auch mehr Platz stehe zur Verfügung. „Das ist gut für Bewohner und Angehörige“, sagte Hundsdörfers Stellvertreterin, Gjorgieva Djajkov. Denn der Andrang sei groß.

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