Ausstellung des Vogelzuchtvereins Heusenstamm Singende Botschafter aus vielen Teilen der Erde

Die höchstbewerteten Farbkanarien hat Karl Herbert gezogen, seine Rotschimmel waren die besten in ihrer Kategorie Foto: m

Heusenstamm (m) – Was vielen Menschen wochenlang zu schaffen machte, schien an ihren gefiederten Freunden spurlos vorüberzuziehen. Die neue Hitze im Sommer beeinträchtigte die Entwicklung der Exoten, Kanarien und Waldvögel offenbar nicht - egal, ob sie auf der Zuchtanlage, in der Garage oder im Keller gehalten werden. Allein die Mauser war bei einigen bis zum vergangenen Wochenende noch nicht abgeschlossen, zeigte die Ausstellung des Vogelzuchtvereins (VZV) Heusenstamm.

Acht Aktive präsentierten übers Wochenende 151 Tiere in der Halle des befreundeten Vogel- und Geflügelzuchtvereins Obertshausen, 40 mehr als im vergangenen Jahr. Eine offene Stadtmeisterschaft, wie sie die 19 Mitglieder zu Zeiten in der Turnhalle der TSV organisiert hatten, richten sie jetzt nicht mehr aus, erläuterte Vorstandsmitglied Philippe Schmidt. So bleibt die Auswahl überschaubar, und der Raum bietet noch reichlich Platz, um bei Limo und Brötchen oder Kaffee und Kuchen in geselliger Runde zu verweilen.

„Nicht alle Vögel sind fertig“, schilderte Schmidt mit Blick auf das Gefieder das einzige Manko für die Bewertung. Die Aktiven des VZV entschieden sich aber zugunsten der Besucher, auch Exemplare zu zeigen, deren Federkleid noch nicht ganz ausgebildet ist. Dem interessierten Publikum eröffnete sich an Samstag und Sonntag eine breite Vielfalt an Farben und Formen, singende Botschafter aus vielen Teilen der Erde.

Die Wertungsrichter benoten die Vögel in sechs Kategorien. In Obertshausen haben sie die Klassen Mischlinge und Waldvögel zusammengelegt, dabei befanden sie einen Stieglitz von Hans Frank als schönstes Tier dieser Gruppe. Mit einem ganzen Stamm von vier Positurkanarien gewann Ralf Wentz mit der Rasse Deutsche Haube gelb. Die höchstbewerteten Farbkanarien hat Karl Herbert gezogen, seine Rotschimmel waren die besten in ihrer Kategorie. Mit einem afrikanischen Agapornis Pfirsichkörbchen siegte Schmidt in der Klasse Große Sittiche. Alessandro Vitterittis Reisamadin ist der attraktivste Exote, mit einem kleinen Farben-Wellensittich wurde sein Vater Angelo, der Vorsitzende des VZV, Vereinsmeister.

Die Vogelkenner hatten auch zwei Vitrinen mit einem Besatz außer Konkurrenz aufgestellt, mit Fichtenzweigen, Zapfen und Laubästen ausgestattet. Vor der einen lernten die Besucher Fichtenkreuzschnäbel kennen, in der anderen eine japanische Zwergwachtel und Diamanttauben, die jeweils deutlich kleiner sind als ihre hier beheimateten Artgenossen.

Zur Ausstellung des VZV gehört auch eine umfangreiche Tombola. Mitglieder, Freunde und Nachbarn trugen dazu mehr Preise zusammen als Vögel in den Behausungen sprangen. Sonnenschein mit angenehmen Temperaturen lockte viele Familien mit jüngeren Kindern auf die Anlage des Vogel- und Geflügelzuchtvereins, Spaziergänger und Radler.

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Kommentare

Zuchtvögel im Keller

Hallo und guten Tag ,

Vorweg möchte ich sagen, dass ich kein "Grüner" bin. Aber ich habe was dagegen, wenn Vögel, die gerne in den blauen Himmel fliegen würden, in einem Keller ohne Sonnenlicht gehalten werden.
Bei meinen Motorradtouren nach Südfrankreich habe ich immer in Plateau de Sault, wo es ab Juni schöne Lavendelfelder gibt, mehrere Stunden Pause eingelegt. Ich habe meine Maschine abgestellt, und habe mich mitten in ein Feld auf den warmen Boden gelegt, und den Vögeln, ich denke es waren Staren, beim Fliegen zu geschaut. Sie sind Minuten lang auf einer Stelle über dem Feld geflogen. Ich könnte mir Denken, dass sie den Duft des Lavendel genau so genossen haben, wie ich.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Leim