Mindestens so viel Zeit wie für das Fahrtraining investierten viele im originalgetreuen Nachbau der Schiffe, die im Original durch Häfen tuckern und in Flüssen patrouillieren. Türen, Antennen, Löschkanonen und Beiboote entsprechen bis ins Detail ihren großen Vorbildern. Doch am Himmelfahrtstag mussten die Kapitäne an der Fernbedienung den Kurs um die Pfähle im Schlossweiher bewältigen.
Vorsitzender Klaus Kolb hat den Parcours abgesteckt, und er stößt auf großes Interesse: Mehrere Vereine haben ihn mittlerweile nachgebaut, berichtet der Sektionsleiter Schiffsmodellbau stolz. Die Stadtverwaltung konnte er dafür gewinnen, dass die rot-weißen Bojen während der Saison in dem Gewässer verbleiben können – das erspart den Aktiven eine Menge Arbeit, das Setzen und Einsammeln vor jedem Turnier aus dem Schlauchboot heraus.
Elf MSCler, darunter zwei Jugendliche, gingen mit 22 verschiedenen Modellen an den Start. In der Klasse der Boote bis 90 Zentimeter Länge gewann Holger Domschat vor Svenja Drews und Karsten Sommer, in der Gruppe der Schiffe bis 110 Zentimeter siegte Harald Fuchs vor Javier Moreno und Thomas Kohaut. Mit den großen Schiffen von einer Länge über mehr als 1,10 Meter holte erneut Holger Domschat Platz Eins, diesmal vor Javier und Jose Moreno.
Bei den Junioren setzte sich Nick Veith gegen Phileas Fölsing und Kira Kohaut durch. Vereinsmeister nach Punkten wurde Holger Domschat, den Seniorenpokal sicherte sich Klaus Kolb. Er bedauerte, dass es wegen der Gänse und ihren Hinterlassenschaften kaum mehr möglich sei, vom Ufer des Weihers aus zuzuschauen. Früher legte das Publikum dort Decken aus, genoss die idyllische Kulisse und verfolgte die Wettbewerbe der Modellsportler. Sie spannen nach ihren Aktivitäten ein Netz über die terrassenförmige Anlegestelle, um die fremden Vögel fernzuhalten. Auf dem Gelände stellten die Schiffskonstrukteure weitere Bootstypen aus, die ihren Vorbildern ebenfalls detailgetreu nachgebildet wurden. Daneben konnten Kinder ihr Geschick beim Lenken von kleinen Geländewagen über die Uferböschung und improvisierte Rampen steuern.
Vor dem Vereinsheim auf einer ehemaligen Garten-Parzelle wurde mit schwerem Gerät gegraben, der Abraum abtransportiert und abgekippt: Der MSC verfügt inzwischen nämlich auch über eine Trucker-Abteilung. Die Fans der Baufahrzeuge steuerten ihre Wagen über Straßenbänder und Sandberge, beluden mit breiten Baggerschaufeln geräumige Kipper, die über installierte Brücken und Straßen im Maßstab ihrer Laster. Eine frühere Gartenhütte dient als Werkstatt. Die Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein, der für Speisen und Getränke sorgte, funktionierte auch diesmal vorbildlich. Jetzt fehlt es den Liebhabern von Schiffs-, Auto- und Flugzeugmodellen allein an einem Lagerraum für die Ergebnisse des filigranen Hobbys, informierte der Vorsitzende