Jahresfahrt des Fördervereins führte heuer nach Koblenz, Bassenheim und Saffig Auf den Spuren von Balthasar Neumann

In der Pfarrkirche St. Martin in Bassenheim zeigte Herbert Margraf der Reisegruppe auch den „Bassenheimer Reiter“, eine Plastik, die vermutlich von dem Naumburger Meister geschaffen wurde. Foto: p

Heusenstamm (red) – Wieder einmal hat sich der Förderverein Balthasar-Neumann-Heusenstamm e. V. auf die Spuren von Balthasar Neumann begeben. Den Angaben zufolge war es eine nicht alltägliche Fahrt. Herbert Margraf, der Ehrenvorsitzende des Fördervereins, hatte eine Tour ausgearbeitet, die zu einem Ziel führte, das normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist: das „Dikasterialgebäude“ in Koblenz. Kurfürst Franz Georg von Schönborn ließ das barocke, schlossartige Gebäude Mitte des 18. Jahrhunderts am Fuße des Ehrenbreitsteins errichten.

Die Pläne dafür stammten von dem berühmten Baumeister Balthasar Neumann. In ihm hatte die Verwaltung seines trierischen Kurstaates seinen Sitz. Heute dient es dem rheinlandpfälzischen Landesbetrieb „Liegenschaft und Baubetreuung“.

„Dankenswerterweise hatte die Verwaltungsleiterin Diana Kreuter-Schmitt für den Förderverein eine Ausnahme gemacht, sodass das jetzige Gebäude vom Dachboden bis zu den Kellerräumen besichtigt werden konnte“, erläutert Margraf. „Bei der sachkundigen Führung spielten auch Fragen der Bauunterhaltung und der Abstimmung mit dem Denkmalschutz eine interessante Rolle“.

Nach der Mittagspause bei herrlichem Sonnenwetter in Koblenz, einer Stadt, die für jeden etwas geboten habe, sei die Gruppe nach Bassenheim gefahren. Hier habe Herbert Margraf die Gruppe in die Pfarrkirche St. Martin geführt, die Geschichte von Bassenheim erläutert und den „Bassenheimer Reiter“ gezeigt. Der „Bassenheimer Reiter“ ist eine Plastik, die vermutlich von dem Naumburger Meister geschaffen wurde. Er war der Mittelpunkt des Westlettners im Mainzer Dom. Beim Abbruch des Lettners schaffte der Mainzer Domherr Casimir Waldbott von Bassenheim das Relief nach Bassenheim und schmückte damit die Residenzkirche derer von Bassenheim.

„Bassenheim und Heusenstamm verbindet die Tatsache, dass Maria Anna von Bassenheim als Gattin von Johann Erwein von Schönborn Hausherrin im Heusenstammer Schloss war“, erklärt der Ehrenvorsitzende des Fördervereins. „Die Kreuzkapelle auf unserem Friedhof erinnert an sie und ihren Mann. Letztes Besichtigungsziel war Saffig. Dort steht eine nach Plänen von Balthasar Neumann erbaute Kirche. Sie ist wie unsere Kirche auch der heiligen Cäcilia geweiht“. Zufälligerweise gebe es in Saffig auch einen Förderverein, der sich um diese Kirche kümmert. Sein Vorsitzender Michael Reuter habe die Gruppe kenntnisreich geführt. „Erbauen ließ diese Kirche um 1742 Carl Caspar IV. Franz von der Leyen und seine Gemahlin Maria Sophie geborene Schönborn, eine Schwester unseres Anselm von Schönborn“, so Margraf. „Der dortige Förderverein hatte die Gruppe zu Kaffee und Kuchen eingeladen. So gestärkt begann die Rückfahrt, die in Liederbach für ein Abendessen unterbrochen wurde“.

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