Herbert Margraf organisierte Schwedenreise für die Pfarrgruppe Heusenstamm Tasse Kaffee mit der Scheckkarte bezahlt

Die Teilnehmer an der von Herbert Margraf für die Pfarrgruppe Heusenstamm organisierten Schwedenreise mussten sich auch an bargeldlose Geschäfte und Restaurants gewöhnen. Foto: p

Heusenstamm (red) – Als Herbert Margraf die Schwedenreise für die Pfarrgruppe Heusenstamm plante, schaute er sich die Klimatabelle Schwedens an und wählte Juli-August aus, denn da ist es normalerweise 20 bis 22 Grad warm und frieren sollte die Gruppe nicht. Er traf voll ins Schwarze, denn bei diesem Jahrhundertsommer wurden diese Temperaturen bei weiten übertroffen, sodass die Gruppe nicht fror, sondern schwitzte.

Von Frankfurt flog die Gruppe, zu der nicht nur Heusenstammer gehörten, nach Kopenhagen. Hier stand ein Bus bereit, mit dem es über das grandiose Bauwerk der Öresund- Brücke nach Schweden ging. Das erste Ziel war die Stadt Lund. Der Dom ist der bedeutendste romanische Kirchenbau Schwedens. In seiner Kühle verweilte die Gruppe gerne und bewunderte die Krypta und die astronomische Uhr. In der Altstadt von Lund mussten sich die Teilnehmer erst einmal an bargeldlose Restaurants und Geschäfte gewöhnen. Für Deutsche ist es schon außergewöhnlich einen Kaffee und ein Stück Kuchen oder Postkarten mit der Scheckkarte zu bezahlen. Weiter ging die Fahrt nach Malmö, wo übernachtetet wurde.

Der nächste Tag führte zunächst nach Ales Stenar bei Kaseberga. Hier beeindruckte die aus 58 Steinen bestehende Schiffssetzung auf einem etwa 37 Meter hohen Hügel direkt am Meer. Sie ist mit 68 Metern Länge die größte erhaltene Steinsetzung in Skandinavien. Da auch die Literatur Schwedens zur Fahrt gehörte, las Herbert Margraf, währen der Bus die Gruppe zur mittelalterlichen Burg Glimmingerhus brachte, das vierte Kapitel von Selma Lagerlöfs Roman: „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“, das genau dort spielt. Das Übernachtungsziel an diesem Tag war Växjö. Hier steht ein Dom mit dem Grab des Heiligen Siegfried. Der Dom ist mit modernen Glaskunstwerken ausgestattet, denn Växjö ist Zentrum der Glasindustrie. Angefangen von dem Kunstwerk der Quelle des Lebens, das auf die Taufe hinweist, über den Altar, der das Thema „ vom Tod zu Leben – aus der Dunkelheit zum Licht“ aufzeigt bis hin zum Lebensbaum, der deutlich macht, dass der Mensch ständig zwischen Gut und Böse wählen muss, fesselten diese Glaskunstwerke die Gruppe außerordentlich.

Am dritten Tag stand Sancta Birgitta im Mittelpunkt. Doch zunächst fuhr die Gruppe nach Dädesjö in die dörfliche Einsamkeit. Hier steht eine Dorfkirche, die noch heute eine Holzdecke mit originaler Bemalung enthält. Auf der weiteren Fahrt nach Vadstena und Alvastra besichtigte die Gruppe noch den berühmtesten unter den 2.000 schwedischen Runensteinen, den Runenstein von Rök. In Vadstena stand das erste Kloster des von Brigitta gegründeten Ordens. Heute ist es Museum. Doch nebenan steht ein neu gegründetes Birgittinenkloster. Der Orden von Birgitta, einer ungewöhnlichen Frau, Mutter, Ehefrau, Prophetin und Heilige, lebt noch. In Linköping übernachtete die Gruppe.

Auf der weiteren zweitägigen Fahrt nach Uppsala wurde unter anderem natürlich noch Schloss Gripsholm besucht. Das burgähnliche Schloss liegt malerisch am See Mälaren. Es wurde 1537 von Gustav I. Vasa erbaut. Im Schloss ist heute die Staatliche Porträtsammlung mit mehr als 2000 Gemälden untergebracht. Im deutschen Sprachraum wurde es vor allem durch Kurt Tucholskys Roman Schloss Gripsholm bekannt. Die Reisenden genossen es, als Herbert Margraf aus dieser heiter melancholischen Liebesgeschichte vorlas.

Uppsala ist eine lebendige Studentenstadt. Da das Hotel mitten in der Stadt lag konnte das Flair dieser Stadt abends ausgiebig genossen werden. Tagsüber war die Besichtigung des mächtigen Domes und von Gamla Uppsala, Altuppsala, mit seinen Königsgräbern angesagt. Die Gräber sollen zwischen den Jahren 475 und 550 entstanden sein und haben einen Durchmesser von 55 bis 70 Metern und sind sieben bis elf Meter hoch.

Die Fahrt klang in der schwedischen Hauptstadt Stockholm aus. Höhepunkt war die Besichtigung des Vasa-Museums, des Schlosses und des stadshus. Das Vasa-Museum befindet sich auf der Insel Djurgården und zeigt das fast vollständig erhaltene, auf seiner Jungfernfahrt 1628 gesunkene Kriegsschiff Vasa sowie dessen Geschichte. Im Schloss befinden sich die Räume des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf. Da das Schloss nur zu repräsentativen oder zeremoniellen Zwecken dient, kann es besichtigt werden. Stockholms stadshus, das Rathaus der schwedischen Hauptstadt Stockholm, beherbergt den Sitz der Stadtregierung und des Stadtparlamentes. Hier imponierten die mächtigen Repräsentationsräume, wie der Goldene Saal, der Beratungssaal, in dem jede dritte Woche die Stockholmer Stadtregierung zusammentritt und die Blaue Halle, in der jährlich das Festessen anlässlich der Vergabe der Nobelpreise abgehalten wird. Nach einem halben freien Tag zum Bummeln, Einkaufen oder einer Schifffahrt musste Abschied von Schweden genommen werden.