Neue Küche und Leseecke begeistern Umbau an der Matthias-Claudius-Schule

Diese fünf hatten schon eine Menge Spaß in der neuen Leseecke. Ihre zwei Kameraden im Hintergrund freuen sich schon, wenn das Buch frei wird... Foto: pro

Heusenstamm (pro) – „Unsere neue Schule ist schön!“ Solche Sätze hört Sonja Busemann regelmäßig. Was die Rektorin und alle Besucher der Einrichtung an der Obertshäuser Straße sehr gut verstehen, erschließt sich anderen Rembrücker auf den ersten Blick nicht: Da steht die Matthias-Claudius-Schule nach wie vor in ihrer schlichten Architektur, was soll neu sein? Wie so oft liegen die wahren Werte im Inneren!

Vor kurzem befand sich gegenüber Verwaltung und Lehrerzimmer eine Ansammlung aus nicht benötigten Tischen, Stühlen und Schränken. Die Möbel konnte jetzt in einer Garage untergebracht werden, erläutert Schulleiterin Busemann. Das eröffnete Raum für Ideen, die Karin Eichholz konkretisierte. Die Rembrücker Raumausstatterin entwarf mit der Schulleitung und mit dem Schulamt beim Kreis Offenbach einen Plan, wie die frei gewordene Fläche im Gebäude sinnvoller genutzt werden kann.

Handwerker und Helfer errichteten eine Stahlkonstruktion mit Leichtbauwänden. So entstanden auf rund 40 Quadratmeter zwei Räume. Im vorderen Teil wurde eine Küche mit einer großen Durchreiche montiert. Adriano Celentano vom Heusenstammer Unternehmen Küchen Schmidt stiftete und installierte Spüle, Herd und Einbauschränke.

Verein bezahlt nur die Einrichtung

Die „Tee- und Eventküche“ bestand beim Frühlingsfest ihre Feuertaufe und werde bei weiteren Veranstaltungen wie dem Osterbrunch benötigt, informiert Silke Tinius, Vorsitzende des Fördervereins der Claudius-Schule. Einmal im Monat bereitet jede Klasse ein gesundes Frühstück zu, außerdem wird auch die eine oder andere der zwölf Arbeitsgemeinschaften, die der Förderverein in Kooperation mit den örtlichen Vereinen anbietet, Backofen, Kühlschrank, Kaffeeautomat oder Herd benutzen, zählt Tinius weiter auf. Der Verein musste für die Einrichtung lediglich Kosten in Höhe von 1400 Euro übernehmen, freut sie sich.

In der zweiten Hälfte des Kubus’ haben der Fotokopierer und das Papierlager einen ausreichend Platz. Dahinter befindet sich nun die Leseecke – offen und hell, mit Blick ins Grüne. Eltern organisierten Sofas mit Kissen und einen gemütlichen Ohrsessel aus schwer entflammbaren Stoffen. In dem werden bald der Bürgermeister Halil Öztas und Landrat Oliver Quilling Platz nehmen, verrät die Vereinschefin. Im April liest zudem ein Kinderbuchautor in der Ecke.

Die 71 Mädchen und Jungen haben längst Besitz von dem neuen Schmöker-Paradies genommen, genießen es, bäuchlings oder auf den Lehnen lümmelnd mit der Clique in Sachbüchern zu blättern. Vorher befand sich die Schülerbücherei in einem Saal gleich am Eingang. Dort sind jetzt die Computerarbeitsplätze untergebracht und mit Platz sparenden Laptops ausgestattet sind. Auch die Instrumente für den Musikunterricht stehen nun dort. Letztere lagerten bislang im Werkraum, was den empfindlichen Geräten freilich nicht gut tut, gibt die Schulleiterin zu bedenken.

Sie dankt auch dem Schulpartner Hochtief, der im Flur neue Decken mit modernen Leuchtstoffröhren eingezogen hat. Sie ermöglichen einen offenen Unterricht in kleinen Gruppen oder Partnerarbeit, denn das Herzstück der Claudius-Schule muss auf Tageslicht verzichten.