Waldjugend geht ungewohnte Wege, um Naturschutz-Projekte umzusetzen Unterstützung für Singvögel, Bienen und Hummeln

Heusenstamm (red) – Die Absage des Heusenstammer Nikolausmarktes in diesem Jahr hat die Deutsche Waldjugend in Heusenstamm besonders getroffen. Wollten die jungen Waldläufer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) doch gleich zwei Naturschutz-Projekte an den beiden Markttagen des zweiten Adventswochenendes umsetzen.

Nun habe man umplanen müssen, berichtet Dietmar Tinat, der die Waldjugend betreut. Doch mit der Hilfe von zwei Geschäftsleuten können die beiden Projekte der Waldjugend nun doch noch verwirklicht werden.

Mehr auf Seite 2

Bei der ersten Aktion geht es um die einheimische Vogelwelt. Um Singvögeln das Brüten leichter zu ermöglichen, werden ab sofort 150 Bausätze für Nistkästen aus Holz an Kunden des Heusenstammer „Spielzeuglands“, das in der Frankfurter Straße 15 sein Domizil hat, verschenkt.

Möglich geworden sei dies vor allem durch eine „sehr großzügige zweckgebundene Spende“ einer Bürgerin, die anonym bleiben wolle, erläutert Tinat, der den Dank der Waldjugend in diesem Zusammenhang betont.

Um Fluginsekten wie zum Beispiel Bienen und Hummeln, aber auch anderen Arten das Leben zu erleichtern, sollen nach der Idee der Waldläufer möglichst viele ein- und mehrjährige Blühflächen in der Schlossstadt entstehen. Dazu haben sie 250 Tütchen mit Saatgut für je etwa fünf Quadratmeter Fläche einer speziell für Heusenstammer Böden zusammen gestellten Blühmischung packen lassen. Dazu gibt es noch eine Anleitung, wie und wann die Samen im nächsten Frühjahr ausgebracht werden sollten. Darin enthalten sind zum Beispiel Ackerklee, Karthäusernelken oder Wiesensalbei.

An interessierte Kunden mit Garten verschenkt werden die Tütchen ebenfalls ab sofort in der „Heusenstammer Marktstubb“, die in der Frankfurter Straße 50 ihr Domizil hat.

Dieses Projekt wurde ermöglicht, nachdem die Waldjugend beim Wettbewerb „Klingelnde Vereinskassen“ von Holzland Becker in Obertshausen im vergangenen Jahr gewonnen hatte.

Zu beiden Naturschutz-Projekten legt die Waldjugend-Ortsgruppe Info-Material sowie ein wenig Eigenwerbung dazu.

„Lady Corona hat uns leider weit ins Abseits und damit auch aus dem Blickfeld der Bürgerinnen und Bürger befördert“, meint Dietmar Tinat. Bisher habe man 17 Aktivitäten, Naturschutz-Projekte und Veranstaltungen absagen müssen.

Dies mache sich freilich auch im Spendenaufkommen bemerkbar. Wer mehr darüber wissen möchte, wird im Internet auf waldjugend-heusenstamm.de fündig.