Tagung der Ortsverbandsvorsitzenden in Heusenstamm VdK legt Schwerpunkte fest

Hans-Jürgen Kuhn (links) vom Ortsverband Neu-Isenburg wurde durch den kommissarischen Kreisvorsitzenden Hans-Jürgen Eicke mit der Ehrennadel des VdK-Deutschland in Gold ausgezeichnet. Foto: p

Heusenstamm (red) – Der VdK Kreisverband Offenbach-Land hatte seine 25 Ortsverbandsvorsitzenden zur Tagung nach Heusenstamm ins Sport- und Kulturzentrum Martinsee geladen. Die ehrenamtlichen Vertreter der über 11.500 VdK-Mitglieder im Kreis tauschten sich aus, besprachen interne Entwicklungen, diskutierten die Sozialpolitik und legten Schwerpunkte für die Arbeit und die Aktivitäten des Jahres fest.

Der kommissarische Kreisvorsitzende, Hans-Jürgen Eicke, berichtete über die Arbeit des Kreisvorstands. Der Schwerpunkt seiner Ausführungen lag dabei vor allem auf den drei Problemfeldern Beratung, barrierefreie Kreisgeschäftsstelle und „notleidende“ Ortsverbände. Die Sozialberatung ist eine der Kernaufgaben des VdK und die gestiegene Anzahl der Mitglieder führt zwangsläufig zu einem steigenden Beratungsbedarf. Gleichzeitig steigen die rechtlichen und qualitativen Anforderungen an die ehrenamtlichen Berater. Um die hohe Qualität zu sichern, fließt daher zur Zeit ein hoher Anteil an ehrenamtlichem Engagement in die Aus- und Weiterbildung der Berater und diese Zeitfenster fehlen dem Kreisverband aktuell für die Beratung selbst. Durch geänderte Personalbedarfsrechnungen und einer Initiative zur Gewinnung zusätzlicher Beratungskräfte wird der Kreisverband mittelfristig die Probleme lösen können. Die Kreisgeschäftsstelle ist „nur bedingt“ barrierefrei erreichbar und weitere Investitionen am aktuellen Standort können die Situation leider nicht wesentlich verbessern. Zwar diskutiert der Kreisverband zur Zeit vorurteilsfrei alle alternativen Möglichkeiten, deren Auswahl aufgrund des stark angespannten Immobilienmarktes für einen gemeinnützigen Verein jedoch nicht sehr umfangreich sind. Wie jeder andere Verein/Verband, hat auch der Sozialverband VdK Probleme, bei Bedarf alle ehrenamtlichen Vorstandsfunktionen zeitnah neu zu besetzen. Während in einer gemeinschaftlichen Anstrengung der Ortsvorstand in Langen komplett und verjüngt neu besetzt werden konnte, sind die Ortsverbände Egelsbach und Lämmerspiel zur Zeit ohne Ortsvorstand. Der Kreisverband organisiert aktuell ein Team, welches sich speziell um das Thema „notleidende Ortsverbände“ kümmern und deren Probleme gezielt gelösen soll. Der erste Erfolg in Langen stimmt den Kreisverband dabei sehr zuversichtlich.

Die Kreiskassenführerin, Brunhilde Biegner, berichtete über die gestiegenen Anforderungen im Bereich des Rechnungswesens, die vor allem aus den Vorgaben der Finanzämter resultieren und die den Vereinen im ehrenamtlichen Umgang mit diesen Themen einen erheblichen Aufwand verursachen.

Im fachlichen Teil der Tagung berichtete Gerhard Wurzel, zuständig für Sozialpolitik im Kreisverband, über die aktuellen Entwicklungen. Sein Schwerpunkt lag diesmal auf den Defiziten im bezahlbaren sozialen Wohnraum. Klaus-Dieter Günther informierte über seine Funktion als Juniorenvertreter und die Frauenvertreterin, Rita Schäfer, berichtete über die anstehenden Aktivitäten zum Equal Pay Day.

Als weitere Gäste informierten beziehungsweise referierten zudem der Ehrenamtsbeauftragte des Landesverbandes, Stefan Krämer, über die interne Organisation des Verbandes und über personelle Entwicklungen und als Referentinnen des Landesverbandes berichteten Avellino-Winkler über die aktuellen Änderungen im Bundesteilhabegesetz sowie Frau Katharina Fischer über Problemlösungen bei der Ehrenamtsgewinnung. Ein besonderer Tagesordnungspunkt war die Ehrung von Hans-Jürgen Kuhn, dem Ortvorsitzenden von Neu-Isenburg. Der kommissarische Kreisvorsitzende, Hans-Jürgen Eicke, konnte Hans-Jürgen Kuhn im Auftrag der Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, mit der Ehrennadel in Gold auszeichnen. Kuhn erhält diese Auszeichnung für sein langjähriges ehrenamtliches, soziales Engagement im VdK und in der Gemeinde Neu-Isenburg.

Die Veranstaltung endete mit dem fachlichen Austausch der Teilnehmer untereinander und der festen Absicht, trotz ständiger Schwierigkeiten auch weiterhin ehrenamtlich aktiv zu sein. Der Fokus der Aufmerksamkeit soll sich dabei zukünftig stärker auf die Sozialpolitik im Kreis Offenbach richten.