Kindereinrichtungen in Heusenstamm öffneten ihre Türen Viele Plätze sind bereits vergeben

Leiterin Kerstin Wunderlich (rechts) führte die jungen Eltern Sabrina Stein und Andreas John, die einen Krippenplatz für ihre Tochter Mila suchen, durch die evangelische Kindertagesstätte Jona. Foto: Julia Jäger

Heusenstamm (pju) – Um Eltern die Möglichkeit zu geben, sich einen Überblick über die verschiedenen Betreuungsangebote in der Schlossstadt zu verschaffen, hatten die Heusenstammer Kindereinrichtungen am unlängst ihre Türen geöffnet.

Sowohl in den städtischen Einrichtungen als auch in den konfessionellen und freien Kindertagesstätten konnten sich Eltern an diesem Tag einen Eindruck vom Konzept der Einrichtungen machen.

Mila ist vier Monate alt und soll im nächsten Jahr eine Kinderkrippe besuchen. Ihre Eltern Sabrina Stein und Andreas John hatten sich deshalb bereits zwei Einrichtungen angeschaut, bevor sie in der evangelischen Kindertagesstätte Jona ankamen. Die Situation in den Heusenstammer Kitas sei spürbar angespannt und viele Plätze seien bereits vergeben, berichtete Sabrina Stein.

24 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren stehen in der evangelischen Kita zur Verfügung. „Wenn sie einen dieser Plätze bekommen möchten, sollten sie sich am besten gleich nach der Geburt mit uns in Verbindung setzen“, erklärte die Leiterin der Kindertagesstätte Kerstin Wunderlich. Aber auch um einen Kitaplatz für Kinder zwischen drei und sechs Jahren müssen sich Eltern rechtzeitig bemühen. Jedes Jahr können höchstens 25 Kinder neu aufgenommen werden. „Das ist eine überschaubare Zahl, verglichen zu den Anfragen, die wir jedes Jahr erhalten“, erläuterte Wunderlich weiter.

Die Warteliste sei daher sehr lang und es sei wichtig, dies den Eltern auch offen mitzuteilen. „Trotzdem darf ich ihnen die Hoffnung natürlich nicht nehmen“, sagte Wunderlich lächelnd. Auch für die Kitas sei es nämlich von Vorteil, wenn die Eltern einen Platz in der Wunscheinrichtung bekommen würden, von deren Betreuungsangebot sie dann auch wirklich überzeugt seien

Die evangelische Kindertagesstätte Jona bietet ein offenes Konzept, in dem die Kinder zwar feste Strukturen wie den täglichen Morgenkreis kennenlernen, in dem sie aber dennoch eigenständig entscheiden. Deshalb gibt es in der Kita keine festen Gruppen, sondern die Kinder bewegen sich selbstständig durch Räume, die verschiedene thematische Schwerpunkte bieten. Vom Lesezimmer, in dem auch Brettspiele zur Verfügung stehen, über einen Raum, in dem Rollenspiele gemacht werden können, bis hin zum Bewegungsraum und Kreativraum, ist für jeden etwas dabei. Betreut werden die Räume von Erzieherinnen, die im jeweiligen Bereich besonders qualifiziert sind.

Selbstverständlich spielt in einer evangelischen Kindertagesstätte auch der Glaube eine wichtige Rolle. Dennoch müssen die Eltern nicht Mitglied der evangelischen Kirche sein, um einen Platz für ihr Kind in der konfessionellen Einrichtung zu bekommen. Die Zustimmung zur religionspädagogischen Arbeit sei ausreichend, so Wunderlich. 65 Prozent der Kinder in der evangelischen Kita haben einen Migrationshintergrund. Auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien werden hier betreut. In der Praxis ergebe sich daraus „eine positive Vielfalt, die uns alle bereichert“, freut sich Wunderlich.

Da die Eltern der kleinen Mila selbst christlich erzogen wurden und das Mädchen evangelisch getauft werden soll, spielt die religiöse Ausrichtung der Kita für Sabrina Stein und Andreas John durchaus eine Rolle bei ihrer Entscheidungsfindung.

Wichtig sei aber vor allem „dass ein Wohlfühlmoment entsteht, wenn man die Räumlichkeiten betritt und dass der Austausch mit den Betreuern offen und sympathisch ist“, erklärte Andreas John.

Damit konnte die evangelische Kindertagesstätte Jona bei den Eltern schon mal punkten.