Den Angaben zufolge hat Herbert Margraf diese Mainzer Menüs, die im Liber Ordinarius, dem Sakristeibuch des Mainzer Doms von 1545/46 aufgezeichnet sind, aufbereitet und hält dagegen den Leichenschmaus nach dem Begräbnis von Albrecht von Brandenburg, der Vorgänger von Sebastian von Heusenstamm war. Begräbnis des alten und Wahl und Einsetzung des neuen Mainzer Erzbischofs und Kanzler des Römischen Reichs Deutscher Nation in der Zeit der Reformation hatten damals eine eminente Bedeutung.
Papst, Kaiser und Domherren waren unterschiedlicher Meinung, wer der geeignete Nachfolger von Albrecht von Brandenburg wäre. Sebastian von Heusenstamm, der Kandidat der Domherren, wurde es. All das kommt ganz deutlich in der Gestaltung der Menüs zum Ausdruck. Mit ihnen kam „Politik auf den Tisch“ wie es Mathilde Grünewald in ihrem Buch „Schmausende Domherren“ ausdrückt. An diesem Abend soll aber nicht nur über Essen und Trinken geredet werden. Es kommt auch Essen auf den Tisch.
Vier Köchinnen und ein Koch tischen Kostproben von Gerichten aus dieser Zeit auf, angerichtet als „Fast-Food“ der beginnenden Neuzeit. Mit den Kostproben wird der Beweis erbracht, dass mittelalterliche Rezepte auch heute noch kochbar und essbar sind, ja das es Vergnügen bereiten kann.
Natürlich serviert der Heimat- und Geschichtsverein zu den Kostproben einen guten Wein.
Karten sind im Vorverkauf zum Preis von fünf Euro in der Buchhandlung „Das Buch“ in der Frankfurter Straße 30 in Heusenstamm erhältlich.