Das störte aber keinen der zahlreichen Besucher, im Gegenteil, selbst aus den Nachbarorten steuerten sie das idyllische Fleckchen mit Autos und Rädern an.
Viele schwören auf die Speisekarte, die nirgendwo sonst so viele Fisch-Spezialitäten birgt: Brathering, Bismarckhering, frischer Matjes oder echter Norwegerlachs mit Zwiebeln, Backfisch, Kibbelinge mit selbst gemachter Remouladensoße und Calamares mit Knoblauchsoße oder Mayonnaise, wahlweise im Brötchen oder mit Pommes – alle Leckereien bereiteten fleißige Helfer vor Ort vor.
100 Mitglieder zählt die engagierte Gemeinschaft an der Rembrücker Straße, rund 20 von ihnen verwirklichten das Fest mit Ehepartnern und Freunden. Mütter und Väter wie Yvonne Schleifer unterstützten die Arbeit von Jugendwart Thomas Becker, hatten Zitronen-, Pflaumen-, Apfel- und Schokoladenkuchen gebacken, der Verkauf des Gebäcks fließe zu hundert Prozent in die Jugendförderung, erläutern die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr haben die Jugendlichen Karpfenliegen angeschafft. „Beim Nachtangeln sind die komfortabler als Gartenliegen“, erläuterte Mutter Schleifer. In diesem Jahr wollen sie passend dazu Schlafsäcke kaufen. „Wir müssen etwas tun, um den Nachwuchs zu gewinnen“, erklärte die Helferin. Beim Nachtangeln verwirklichen die jungen Leute über ein Wochenende immer auch ein Projekt in Sachen Naturschutz.
Diesmal haben sie sich für die heimische Stockente eingesetzt. Dem „besonders schützenwerten Glied der örtlichen Fauna“ haben die Schüler zwei Entenhäuser gezimmert und im vereinseigenen Schermsee verankert, um die Entenkinder vor dem Fuchs zu schützen.
„Die Hilfe ist leider notwendig geworden, weil die Stockenten durch die äußerst aggressiven Nilgänse von ihren eigentlichen Brutstätten verdrängt wurden“, informierte Michael Forstmann, Schriftführer bei den Fischern.
Erst kürzlich wurden einige Angler Zeugen, als eine Nilgans das Nest einer Stockente ausgeraubt und für ihr eigenes Gelege übernommen hat.
Die Schüler beobachteten aber auch, dass eines der Häuser von Stockenten bezogen wurde. Mit den Einnahmen vom Kuchenstand hat sich der Angler-Nachwuchs zudem sein eigenes Heim am Schneiderwiesenweiher hergerichtet. An dem gepachteten Gewässer schneiden die Teenager Büsche zurück, nehmen mit dem Gewässerwart Wasserproben und messen die PH-Werte oder vergnügen sich am Tischkicker, der ihnen geschenkt wurde. Die „Großen“ müssten nun ihre Angelplätze erhöhen, weil der Grundwasserspiegel am Schermsee um fast einen Meter gestiegen sei, teilte Forstmann mit. Die befestigten Schotterplätze müssen mit Kies aufgeschüttet und mit Baumstämmen befestigt werden.
Wie jedes Jahr nehmen dort die Kameraden vom Unterwassersportclub Obertshausen Proben, attestierten, dass durch das stete Engagement der Angler die Wasserqualität sehr gut, die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren sehr groß sei.
Die heimischen Fischarten sind den Angaben zufolge teilweise eingesetzt, teilweise gibt es schon eigenen Nachwuchs von Hecht, seinem Futter, den Weißfischen, von Zander und Karpfen.
Dee Vorstand freue sich nach einem Aufnahmestopp jetzt wieder über tatkräftige Mitglieder.
Sie sind willkommen zu Angel-Wochenenden für erwachsene Aktive, und um die Geselligkeit zu fördern, ist sonntags von 10 bis 13 Uhr Frühshoppen. Weitere Informationen gibt’s beim Vorsitzenden Klaus Weber unter der Rufnummer Telefon 0170 99 00 318, und im Internet auf der Seite sportfischervereinheusenstamm.de.
