Schulen und Stadt kooperieren in der Notbetreuung Auf dem Weg zur „neuen Normalität“ in Grundschulen

Heusenstamm (red) – Nach wochenlangem Warten ist unlängst der Startschuss für die Wiedereröffnung der hessischen Grundschulen gefallen. Den Anfang machten zunächst die Viertklässler, die seit Montag, 18. Mai in kleineren Gruppen für jeweils 20 Stunden in der Woche wieder den Präsenzunterricht in den Schulen besuchen.

Freilich noch unter strengen Abstands- und Hygieneregeln, die es zu beachten gilt.

Im zweiten Schritt ab dem kommenden Montag, 2. Juni, sollen dann alle Schüler von den ersten bis zu den vierten Klassen jeweils für sechs Wochenstunden an ihre Schreibtische in den Klassenzimmern zurückkehren.

Ein große Herausforderung auch für das Personal an den drei Grundschulen der Schlossstadt, insbesondere auch im Hinblick auf die Nachmittagsbetreuung. Die Notbetreuung hatten die Heusenstammer Schulen während der Wochen des Shutdowns mit eigenen Personalressourcen gestemmt. Doch das ist mit der schrittweisen Öffnung der Bildungseinrichtungen nicht mehr möglich, wie die Leitungen der drei Heusenstammer Grundschulen bestätigten. Denn neben dem Präsenzunterricht, der aufgrund der kleineren Gruppengrößen von maximal 15 Kindern mehr Personaleinsatz erfordert, bleibt auch die Online-Variante weiter bestehen. Zudem müssen die Oberflächen in den Klassenzimmern nach jedem Raumwechsel der Schülergruppen sorgfältig gereinigt werden.

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So stellt die Kombination aus der Erweiterung der Schülerzahlen unter verschärften Bedingungen zusammen mit dem Gebot, die Notbetreuung bis in den Nachmittag anzubieten – also in der Zeit, in der kein Präsenzunterricht stattfindet – die Lehrer vor eine große Aufgabe. „Dieser organisatorische und pädagogische Mehraufwand ist von unseren Schulen personell leider nicht leistbar“, sagt Christiane Knickel, Leiterin der Adalbert-Stifter-Schule, stellvertretend für ihre Kollegen.

Um die Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, trotzdem zu gewährleisten, bekommen die Grundschulen nun Unterstützung von der Stadt Heusenstamm. Diese habe nach gemeinsamen Konzeptgesprächen mit allen Beteiligten zugesagt, die Notbetreuung mit Erzieherinnen und Erziehern aus den städtischen Schulkindbetreuungen sicherzustellen und so die Schulen zu entlasten, heißt es aus dem Rathaus. „Der Betreuungsbedarf der Eltern steigt merklich, und auch die Liste der systemrelevanten Berufe wird ständig erweitert“, erläuterte Bürgermeister Halil Öztas. „Damit die aktuellen Landesverordnungen erfüllt werden können, haben wir uns mit allen Beteiligten zusammengetan, um für diese herausfordernde Zeit eine gute und praktikable Lösung für Kinder, Eltern und die Schulen zu finden.“ Das Notbetreuungskonzept soll vorerst bis zu den Sommerferien laufen und entsprechend überprüft werden. Bei den Schulen freut man sich über die Verstärkung.

„Die enge und zielorientierte Zusammenarbeit der hiesigen Schulen und der Kommune ist vorbildlich“, ergänzte Christiane Knickel. „Mit dieser engen operativen Verzahnung können wir die Eltern, und damit natürlich auch unsere Kinder, so gut wie eben derzeit möglich unterstützen“