Baumschnittlehrgang beim OGV Heusenstamm Warum weniger manchmal mehr ist

Karsten Liebelt, Gartenbau-Ingenieur vom Main-Äppel-Haus auf dem Frankfurter Lohrberg begann seinen Schnittlehrgang im Heim des Obst- und Gartenbauvereins Heusenstamm mit der Theorie der Gehölzpflege. Foto: m

Heusenstamm (m) – Manchmal ist weniger mehr – zum Beispiel am Apfelbaum. Wie er durch die richtigen Schnitte mehr Frucht bringt und die Ernte obendrein leichter einzubringen ist, das zeigte kürzlich Karsten Liebelt, Gartenbau-Ingenieur vom Main-Äppel-Haus auf dem Frankfurter Lohrberg. Er begann seinen Schnittlehrgang im Heim des Obst- und Gartenbauvereins mit der Theorie der Gehölzpflege.

Pia Kemmerer, Vorsitzende des OGV, begrüßte mit einem guten Dutzend interessierter Gäste und Gartenfreunde den Referenten. Der Experte schilderte, wann und wo Bäume jetzt im Frühjahr beschnitten werden sollen. In einem Garten an der Schlossallee schritt er dann mit Säge und elektrischem Messer zur Tat. Ziel der Maßnahme sei, Früchte in erreichbarer Höhe zu erhalten, die Pflanze also so zu erziehen, dass die Triebe nicht in den Himmel schießen.

Steil in die Höhe ragende, tragende Äste würden das Pflücken der Früchte erschweren. Und ein zu dichtes Blattwerk verhindere den Einfall von Sonnenlicht und so das rasche Abtrocknen der Zweige nach Niederschlägen, berge das Risiko von Erkrankungen. Nicht tragende Äste und Zweige verbrauchen oft unnötig die Kraft des Baumes, lehrte Liebelt.

Mit dem Schneiden an den richtigen Stellen könne die Ernte gesteigert und erleichtert werden. Der Baum sollte also nicht unkontrolliert wuchern, erläuterte der Experte aus dem Informationszentrum. „Flache Triebe sind wertvoller, kräftige müssen raus“, verkündete Liebelt eine Faustregel. Es sei auch darauf zu achten, die Pflanze „in der Waage zu halten“.

Liebelt stutzte mehrere junge und ältere Bäume und beantwortete auch individuelle Fragen der Hobbygärtner aus Heusenstamm und Umgebung.