In der Kürze liegt die Würze Winfried B. Sahm liest Vierzeiler von Goethe

Eine Auswahl von Goethes Vierzeilern präsentierte Winfried B. Sahm unlängst an einem literarischen Abend im Hinteren Schlösschen. Foto: Roß

 

Heusenstamm (jro) – Selbstkritisches, euphorisches, ironisches und auch alltägliches hat der große Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe in einer Vielzahl von vierzeiligen Gedichten gepackt.

Eine Auswahl dieser Vierzeiler präsentierte Winfried B. Sahm unlängst an einem literarischen Abend im Hinteren Schlösschen Im Herrgarten in Heusenstamm, zu dem die Volkshochschule des Kreises Offenbach eingeladen hatte.

Die Besucher der Veranstaltung erwartete ein interessanter Einblick in einen literarischen Mikrokosmos, der trotz oder gerade wegen seiner Kürze die Themen auf einen Punkt bringt. Zu jedem der Vierzeiler erläuterte Sahm die Hintergründe und zeigte Zusammenhänge mit geschichtlichen Ereignissen auf.

So hat Goethe beispielsweise gegen einen aufkommenden Nationalismus und die Auseinandersetzung, wer nun ein „echter“ Deutscher sei, klar Stellung bezogen in seinem Vierzeiler „An die T. und D.“, den er im Februar des Jahres 1814 verfasste. „Verfluchtes Volk, kaum bis du frei, so brichst du dir selbst entzwei. War nicht der Not, des Glücks genug? Deutsch oder Teutsch, du wirst nicht klug.“