Der Ehrenvorsitzende der TSV Heusenstamm, Karl Rebell, und seie Frau Eva feierten Eiserne Hochzeit „Ich würde meine Eva morgen sofort wieder heiraten“

Seit 65 Jahren sind Eva und Karl Rebell verheiratet. Elisabeth Ball (rechts) überbrachte offizielle Glückwünsche des Hessischen Ministerpräsidenten, des Landrats und des Magistrats der Stadt Heusenstamm. Foto: m

Heusenstamm (m) – „Ich würde meine Eva morgen sofort wieder heiraten.“ Karl Rebell, Ehrenvorsitzender der TSV Heusenstamm, und seine Frau Eva haben das seltene Jubiläum der Eisernen Hochzeit gefeiert, das heißt, sie sind seit 65 Jahren verheiratet. Ein großes Fest, das geplant war, musste wegen der Pandemie abgesagt werden.

Im kleinen familiären Kreis, darunter Sohn Bernd und Tochter Sigrid sowie vier Enkelinnen, wurde das Ereignis dennoch begangen.

Als sich Karl und Eva Rebell im September 1953 am Kerbsamstag im Goldenen Löwen kennengelernt haben, „da wusste ich sofort, mit ihr kann ich mein Leben verbringen“, sagt der 87-Jährige. Die junge Eva Schwald, gerade nach Heusenstamm gezogen, habe, neben ihrer Ausstrahlung, so viel Verlässlichkeit und Vertrauen vermittelt.

Aus dem Ort Neu-Pasua bei Semlin im heutigen Serbien war die Familie Schwald 1953 – 1944 evakuiert von der deutschen Armee – über mehrere Stationen in die Schlossstadt gekommen. Ein kleines Haus an der Sudetenstraße war das erste Domizil der Schwalds. Eva Rebell lernte bei der Firma Held den Beruf der Feintäschnerin, übte diesen auch nach der Hochzeit noch einige Zeit aus.

Karl Rebell ist Heusenstammer durch und durch. Forst-, Bleich- und Kirchstraße sind die Stationen seiner Kindheit und Jugend. In letzterer hatte seine Mutter seit 1950 ein Obst- und Gemüsegeschäft, der Vater war Feintäschner.

Den Beruf des Diplom-Verwaltungswirts lernte Karl Rebell bei der Post. 1966 wechselte er zur Postversicherung, macht dort Karriere. Direktor für Kapitalanlagen sowie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender war er zuletzt. Mit dem Bundesverdienstorden, dem Landesehrenbrief und dem Maria-Theresia-Teller der Stadt Heusenstamm aber dankte man ihm für viele Jahre Engagement in Vereinen, vor allem der TSV.

Schon als Sechsjähriger hatte er in „seinem“ Verein mit dem Turnen angefangen, brachte es zu einigen Erfolgen. In den 1970er-Jahren hat Heinz Höf ihn dann für die ehrenamtliche Arbeit im größten Verein der Stadt gewinnen können – erst in der Turn-Abteilung, später auch im Gesamtverein. Als der damalige Vorsitzende Helmut Kettner starb, wurde er dessen Nachfolger, leitete den Verein fünf Jahre lang.

Im Jahr 2000 übernahm Karl Rebell erneut das TSV-Ruder – eigentlich nur für ein Jahr, geworden sind es fast zehn. Eine Grundsanierung der Turnhalle an der Jahnstraße gelingt ihm 2007 ohne Kreditaufnahme: Die Mitglieder gewähren dem Vorstand ein Darlehen, das ein Jahr früher als geplant zurückgezahlt werden kann. Bis heute begleitet er als Ehrenvorsitzender die TSV-Arbeit. Dem Paar gehe es gut, versichert Karl Rebell, „mit den altersbedingten Mängeln“. Mehreren Vereinen gehören beide an, nehmen rege an Aktivitäten teil. Während sich Eva Rebell um den Haushalt kümmert, ist Karl Rebell für den Garten zuständig. Große Reisen wollen sie wieder machen, „wenn Gott es zulässt“ und das Virus es erlaubt. Fast die ganze Welt haben sie sich schon angesehen.

Stadträtin Elisabeth Ball hat vor 65 Jahren zur Hochzeit ihres älteren Bruders Karl mit Eva Schwald die Blumen gestreut. Zum Ehrentag der beiden überbrachte sie jetzt die Glückwünsche des Hessischen Ministerpräsidenten, des Landrats und des Magistrats der Stadt Heusenstamm.