Neues Nachmittagsangebot bietet 27 Kindern eine Betreuung Zeit für sich im Lieblingsraum

Das Team für die Nachmittagsbetreuung sitzt mit Gästen im Ess- und Spielzimmer. Es gibt keine warme Mittagsspeise, trotzdem sollen die Kleinen einen Platz zum Essen haben. Foto: Fitzenberger

Heusenstamm (yfi) – Um dem Mangel an Hortplätzen zu begegnen, soll die „Kinderburg“ erweitert werden. Bis die neuen Räume bezogen werden können, gibt es übergangsweise eine Nachmittagsbetreuung im Stockwerk darüber.

„Es ist kein Hort“, betont Eva Morais, Leiterin der Kinderburg, als sie durch die von der Stadt angemieteten Räume im ersten Stock der Philipp-Reis-Straße 4-8 führt. Sie dienen als Übergangslösung bis der Hort „Kinderburg“, der sich im Erdgeschoss befindet, um 50 Plätze erweitert werden kann.

Das Hindernis: Noch befindet sich ein Fitnessstudio in der anderen Hälfte des ehemaligen Fernmeldezeugamtes. „Wir haben die Räume bereits angemietet“, erläutert Bürgermeister Halil Öztas. Nun warteten die Verantwortlichen darauf, dass das Erdgeschoss neben dem Hort frei werde.

Bis dahin gibt es nun zumindest im ersten Stock eine Zwischenlösung: Drei Mal in der Woche können Grundschüler in die Nachmittagsbetreuung kommen. Zwar ohne Mittagessensangebot – dafür wäre eine Betriebserlaubnis nötig gewesen – „aber hungern muss trotzdem keiner“, sagt Morais. Obst und Gemüse gibt es von der Betreuung aus. Die Jungen und Mädchen bringen dann noch einiges selbst mit.

27 Kinder werden momentan im oberen Stock beschäftigt, für mehr wäre noch Platz. „Das dreitägige Angebot wird gut angenommen“, sagt Kerstin Stanek, Fachdienstleiterin für Jugend, Soziales und Senioren. „Wir brauchen die Plätze“, sagt sie. Denn die Eltern benötigen die Nachmittagsbetreuung. „Sie haben während der Kindergartenzeit wieder angefangen zu arbeiten und dann bricht während der Grundschule plötzlich die Betreuung am Nachmittag weg“, erläutert Stanek weiter.

Wie eine Übergangs- oder sogar Notlösung sieht es aber nicht aus: Die vier Räume sind hell und komplett eingerichtet, der Flur ist weit und bietet Platz, um Bilder der Kleinen aufzuhängen. Die Möbel sind Leihstücke aus anderen Einrichtungen.

„Das ist eben eine alternative Betreuung mit alternativer Ausstattung“, scherzt die Kinderburg-Leiterin Morais.

Den Überblick über die 27 Kinder haben drei neue Betreuer, die bereits für die bald erweiterte Kinderburg eingestellt wurden.

Die ersten Tage seien gut gelaufen, berichtet Eva Morais. „Die Kinder vom Hort wollen manchmal mit hier hoch.“

Platz für das Erledigen der Hausaufgaben ist ebenso vorhanden wie für kreative Aktivitäten. Auch einen sogenannten

„Lieblingsraum“ gibt es. „Da können die Kleinen auch mal ein wenig Zeit alleine verbringen.“ Die eigentliche Hort-Erweiterung soll laut Öztas voraussichtlich zum nächsten Schuljahr öffnen. „Der Vertrag ist bereits unterzeichnet“, sagt er.

Auch sei der Mietvertrag für die vier oberen Räume flexibel genug. „Wir können die Betreuung dort oben solange anbieten, wie es nötig ist“, betont der Bürgermeister.

Denn bevor die Räumlichkeiten im Erdgeschoss bezogen werden können, müssen diese erst einmal renoviert werden. „Die Gelder dafür sind im Haushalt schon bereitgestellt“, sagt Öztas.

So solle möglichst schnell und adäquat der Bedarf an Betreuungsplätzen etwas gestillt werden.