Die Teenager nehmen diese Prüfungen zusätzlich zum Schulalltag auf sich, betonte Dorit Rebhan. „Es ist eine zusätzliche Anstrengung, die wir anerkennen, die sich aber auch lohnt“, warb die Fachlehrerin. Im Schuljahr 2017/ ’18 haben 75 Schüler aus den Jahrgangsstufen 7 bis 12 an den Tests teilgenommen. Für die Stufe A2 gab es eine eigene Arbeitsgemeinschaft. Darin bereitete die Pädagogin die frankophilen Jugendlichen auf die Examen vor. Ihre Kollegin Dorothee Reuter machte fortgeschrittene Schüler in einer weiteren Gruppe mit den Anforderungen für die Stufen B1 und B2 vertraut. Zudem arbeiteten die jungen Leute selbstständig zu Hause.
Bei der schriftlichen Prüfung ging es um Hör- und Leseverständnis sowie um die Schreibkompetenz. Beim Institut français in Mainz nahmen Muttersprachler die mündlichen Tests ab. Dabei müssen nach einer kurzen Vorbereitungszeit je nach Niveau Fragen zu einem Thema aus der Welt der Jugendlichen beantwortet, kleine Dialoge und Rollenspiele bewältigt, Texte analysiert und kommentiert werden.
Die besten Absolventen sind auf dem Niveau A1 Lina Geppert mit 96 Prozent der erreichbaren Punkte, Samim Yousifzai (A2) mit 97, Lara Gelhausen (B1) mit 97 und Stella Wöhle (B2) aus der Oberstufe, Q2, mit 73,5 Prozent. Diese Vier erhalten als Anerkennung ihrer hervorragenden Leistungen jeweils eine DVD mit französischsprachigen Filmen.
„Das Niveau B2 ersetzt an vielen französischen Universitäten bereits den sprachlichen Eingangstest“, informiert Dorit Rebhan. „Wir hoffen auch in den nächsten Jahren auf eine rege Teilnahme bei DELF und sind sehr stolz auf unsere Teilnehmer“.
Das Adol-Reichwein-Gymnasium organisiert zudem Austauschprogramme mit Schulen in Toulouse und Paris, eine Grundschul-AG, den deutsch-französischen Tag, den Plongée Scolaire (ein mehrwöchiger Aufenthalt mit Besuch einer Partnerschule in der Nähe von Lyon) und Oberstufenkurse in Französisch. „Das sind Möglichkeiten, erfolgreich und mit Spaß und Praxisbezug diese wunderschöne Sprache zu erlernen und sich für das Lernen zu belohnen“, so die Lehrkraft.
DELF wird seit 1985 vom französischen Erziehungsministerium vergeben. Es ist ein standardisiertes und in der ganzen Welt anerkanntes, staatliches Sprachdiplom, man kann es in mehr als 125 Ländern erwerben. Das Sprachdiplom richtet sich an alle Personen mit nichtfranzösischer Nationalität, die aus beruflichen oder aus Interesse ihre Fremdsprachenkenntnisse nachweisen möchten oder müssen.