Vorsitzender Carsten Müller sieht die TSV Heusenstamm noch in guter Situation Zuversicht trotz einem Minus in der Kasse

Nur zu etwa einem Viertel wird das etwa 6000 Quadratmeter große Gelände – das Foto zeigt den Garten von der Siedlungsstraße aus – der TSV an der Jahnstraße genutzt. Der Verein denkt über einen Anbau nach. Foto: Holzamer

Heusenstamm (red) – Bereits zum zweiten Mal musste die Jahreshauptversammlung der TSV Heusenstamm wegen Corona verschoben werden. Den regulären Termin im Sommer konnte die rund 2600 Mitglieder starke Turn- und Sportvereinigung schon nicht halten. Und dann musste der Ersatztermin im Oktober kurzfristig abgesagt werden. Einen neuen Versuch werde es in diesem Jahr nicht mehr geben. Deshalb sprach Vorsitzender Carsten Müller nun mit unserer Redaktion.

Bislang gehe es dem Verein noch vergleichsweise gut, betont der Vorsitzende. Zwar habe man 2019 einige Mitglieder eingebüßt, doch sei man weiter zuversichtlich. Leider habe man wegen Corona auch in diesem Jahr wenig Chancen, Menschen für die TSV zu begeistern.

Auch finanziell gehe es dem Verein nicht schlecht, obwohl die Bilanz für 2019 mit einem Minus von 76 000 Euro abgeschlossen werden musste. „Das ist vor allem durch zusätzliche Ausgaben zur Sanierung eines Übungsraums im Keller entstanden“, erläutert Müller. Allein dafür stehen rund 50 000 Euro in der Bilanz. Doch das könne man noch verkraften, zumal durch die Krise in diesem Jahr zwar Einnahmen fehlen, aber auch Ausgaben, etwa Mieten für „fremde“ Hallen, wegfallen.

Eine Veränderung wird es zum Ende des Jahres geben. Die bisherige Abteilung Fitness wird aufgelöst, deren Angebote aber bleiben, wechseln in die Abteilungen Turnen und Leichtathletik. „Es war trotz großer Bemühungen niemand zu finden, der bereit war, für den Vorstand der Abteilung zu kandidieren“, erläutert Müller die Gründe für diese Entscheidung, die er bedauert, weil damit auch ein Stück Identität der Postsportvereins-Familie, aus der die Abteilung kam, verloren geht. Damit hat die TSV von 2021 an nur noch elf Abteilungen.

Ein großes Thema für den Verein ist schon seit geraumer Zeit die Weiterentwicklung des rund 6000 Quadratmeter großen Geländes an der Jahnstraße. Nur etwa ein Viertel des Grundstücks werde derzeit genutzt, sagt Carsten Müller. Und der Verein habe durchaus Bedarf an zusätzlichen Räumen. Nachgedacht wird daher zum Beispiel über einen Anbau an die bestehende Halle, um zwei weitere Trainingsmöglichkeiten zu schaffen. 1,3 Millionen Euro könnte ein solcher Anbau kosten, ein Betrag, den die TSV nicht ohne Unterstützung stemmen kann. Doch derzeit stocken diese Überlegungen. „Wir wissen noch nicht, wo da die Reise hingeht.“ Fest stehe lediglich, dass man in die eigene Infrastruktur investieren müsse. So verfüge der Verein bislang nicht über einen Kraftraum: „Das muss ein moderner Verein heutzutage aber haben.“

Ebenfalls wichtig ist die im Jahr 2023 anstehende 150-Jahr-Feier der TSV.

Eine erste Ideen-Sammlung hat nach den Angaben Müllers bereits stattgefunden. Mit den Abteilungsleitern hat sich der Gesamtvorstand zu diesem Zweck zusammengesetzt. Inzwischen wird per Video-Konferenz kommuniziert.

Fest steht bereits, dass vermutlich Anfang nächsten Jahres ein Festausschuss gegründet wird, der dann aus den Ideen, die man derzeit noch sammelt, ein Programm machen wird. „Wir haben uns auf jeden Fall schon entschieden, ein längeres zentrales Festwochenende zu feiern“, verrät der Vorsitzende. Aber es könne auch noch weitere Veranstaltungen über das Jahr verteilt geben, die ebenfalls unter dem Motto des Jubiläums stehen werden.