Zwar seien „so viele Badegäste wie noch nie“ der Aufforderung von Polizei und Stadt gefolgt und mit dem Rad oder zu Fuß gekommen, so „dass wir trotz des geschlossenen Parkplatzes im Strandbad die Maximalkapazitäten erreicht haben“, sagen die Bädermanager Manfred Pusdrowski und Joachim Kolbe. Dennoch hatten sich am vorvergangenen Wochenende viele mit dem Auto oder Motorrad auf den Weg zum See gemacht, obwohl der Parkplatz geschlossen war. Fahrzeuge wurden an der teilweise vierspurigen Bundesstraße oder im Wald abgestellt. Die Polizei hatte mehr als 300 Strafzettel geschrieben.
Im Wald herrsche nach wie vor extreme Waldbrandgefahr. Das Hessische Ministerium für Umwelt hat die zweithöchste Waldbrand-Alarmstufe ausgerufen. Zudem waren die Rettungswege teilweise nicht mehr befahrbar. Da alle Appelle nichts genutzt hätten, sei als letzte Konsequenz nun die Schließung des Strandbades beschlossen worden.
Auch im Freizeit- und Familienbad an der Teichstraße hatte es im gleichen Zeitraum einen Besucheransturm und lange Warteschlangen vor dem Eingang gegeben. Um das zukünftig zu vermeiden, gibt es nun doch ein Online-Ticketsystem. Ein Einlass ist nur noch mit diesen Tickets oder vorab erworbenen Dauer- und Zehnerkarten möglich. Einen Kartenverkauf am Einlass gibt es nicht mehr. Wasserratten und Sonnenhungrige können ihre Tickets unter www.langen.de erwerben.
Gekauft wird der Eintritt jeweils für den gesamten Tag, es muss keine Uhrzeit ausgewählt werden. Wer Baden gehen möchte, gibt im Buchungsverlauf an, wie viele Tickets für Erwachsene oder Begünstigte er möchte. Bezahlt wird via Paypal oder Kreditkarte. Das tägliche Kontingent ist auf 700 Eintrittskarten begrenzt. Wer das Online-Ticketsystem nicht über die Webseite der Stadt aufruft, zahlt zusätzlich eine Servicegebühr des Systemanbieters von zwei Euro. Wer keinen Internetzugang hat, kann die Freibadkarten auch in den Vorverkaufsstellen des Anbieters Adticket kaufen: Altstadtkiosk Heimrich, Fahrgasse 23; Der Buchladen, Lutherplatz 2; Mister Travel Reisebüro, Westendstraße 2. Dort ist auch Bar- oder EC-Zahlung möglich. Badegäste werden gebeten, sich vor der Anreise immer auf www. langen.de/baeder.html zu informieren.
Auch Egelsbach reagierte auf turbulente Szenen im dortigen Freibad: Die Gemeinde beschränkte den Zugang für Auswärtige, weil unter anderem zwischenzeitlich die im Rahmen des Hygienekonzepts selbstgesetzte Obergrenze von 600 Personen überschritten wurde. Der Ansturm aus der Region hatte dazu geführt, dass viele Egelsbacher vor verschlossenen Türen standen. „Wie die meisten Bäder trägt sich auch unseres nicht durch die Einnahmen. Vielmehr wird das Bad mit Geld aus dem Egelsbacher und dem Erzhäuser Haushalt subventioniert. Damit muss es auch den Bürgern, die diese Kosten tragen, möglich sein, ihr Bad zu nutzen“, begründete Bürgermeister Tobias Wilbrand die Einlassbeschränkungen. Sie gelten allerdings derzeit nur am Wochenende. Zwischen 9 und 13 Uhr dürfen dann nur Dauer- und Zehnerkartenbesitzer sowie Personen mit Wohnsitz in Egelsbach oder Erzhausen ins Bad – so zumindest der Stand bei Redaktionsschluss.
Aktuelle Informationen gibt es unter www.egelsbach.de/gv_egelsbach/Leben/Freibad/