Langen (red) – Etwas mulmig ist so manchem Fußgänger oder Radfahrer zumute, der unter der zurzeit gesperrten Brücke zwischen Südlicher Ringstraße und Mörfelder Landstraße in Langen hindurch kommt. Zwischen dem 1.550-Tonnen-Bauwerk und seinen Pfeilern klafft ein knapp ein Meter großer Spalt, der den Betonkoloss deutlicher fragiler wirken lässt als gewohnt. Grund zur Sorge gibt es dennoch nicht, wie die Stadt versichert: Die angehobene Brücke hält und die Sanierungsarbeiten liegen noch im Zeitplan. Anfang April wurde der knapp 50 Jahre alte graue Riese über den Bahngleisen komplett gesperrt. Eine Alternative gab es nicht: Für die dringend notwendige Erneuerung musste die Brücke um eineinhalb Meter angehoben werden. Nur so konnte ein Gerüst gefahrlos in Nähe der Oberleitungen angebracht werden. Nachdem die Hubtechnik installiert und abstützende Gerüste an den Seiten aufgebaut waren, ging es im Mai mit einer Woche Verzögerung nach oben. Zwischenzeitlich hatten die Arbeiter den kompletten Fahrbahnbelag auf der Oberseite abgetragen. Nach Auskunft der Kommunalen Betriebe Langen, die das Projekt gemeinsam mit der Stadt steuern, steht als nächstes die Instandsetzung der Unterseite im Bereich außerhalb der Gleise auf dem Plan. Ist das geschafft, geht es direkt über den Bahnschienen weiter. Wieder runter kommt die Brücke im Herbst, wenn bis dahin alles planmäßig läuft.
Etwa 20.000 Fahrzeuge täglich nutzen die Brücke als wichtigste Straßenverbindung zwischen dem Ost- und Westteil der Stadt vor der Sanierung. Bis zum vorgesehenen Abschluss des Großprojektes im Dezember wird der Verkehr über die Nordumgehung umgeleitet. Die Bahnunterführung zwischen der Liebig- und der Paul-Ehrlich-Straße kann ebenfalls genutzt werden, ist für den Schwerverkehr aber tabu. Informationen zur Brückensperrung gibt es auf der Internetseite der Stadt unter www.langen.de/brueckensanierung.html.
