Bei Wachstum muss auch die Infrastruktur passen Bürgerversammlung beschäftigt sich mit der Zukunft Langens

Constantin Strelow Castillo war einer der Fachleute aus dem Langener Rathaus, die sich bei der Bürgerversammlung mit der Zukunft Langens befassten. Foto: col

Langen (col) – Die Jahreszahl 2020 war zukunftsweisend in großen Ziffern auf die Wand im Stadtverordnetensitzungssaal projiziert. Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt hatte mit seinem Team jüngst zur Bürgerversammlung zum Thema Stadtgestaltung eingeladen. Rund 150 Langener saßen im Rathaus und lauschten den Plänen für die nahe Zukunft.

 Frieder Gebhardt schilderte in seiner Einführung das immense Wachstum der Stadt. 1800 gab es 1.500 Langener, 1941 waren es knapp über 10.000 bis 2020 werden es rund 40.000 sein, prognostizierte der Rathauschef. Um dem defizitären Haushalt entgegen zu wirken, setze die Politik in der Stadt auf Wachstum. „Wohnen und Gewerbe sollen erweitert werden. Dabei geht es um so viel mehr als um nur die stadtplanerischen Element. Wir müssen den demographischen Wandel im Auge behalten, wie auch die soziale Infrastruktur unserer Stadt“, erläuterte der Bürgermeister. Mit Stadtplaner Simon Valerius, Constantin Strelow Castillo, Leiter des Fachbereichs Soziales, und Wolfgang Heyer von der städtischen Wirtschaftsförderung hatte Gebhardt die Fachleute an seiner Seite.

Simon Valerius ist überzeugt, dass sich die Stadt aus ihrer schwierigen finanziellen Situation befreien kann. „Langen hat so viel Potential“, sagte er und sah positiv nach vorne. Mit dem Technologiepark, die Entwicklung der Liebigstraße und den verbundenen Quartierszentren seien schon die richtigen Weichen gestellt. Strelow Castillo betonte, dass die soziale Infrastruktur dem Wachstum angepasst sein müsse. Langen werde größer und bunter, das fordere die interkulturelle Kompetenz der Stadt. Zudem müsste das Angebot an Ganztagsplätzen in Kita und Schule ausgebaut werden, um die Chancengleichheit zu wahren.

Bedarf an alternativen Wohnkonzepten

Ein wichtiges Ziel sei auch die Schaffung von Quartiers- und Familienzentren. Wolfgang Heyer sieht einen Mehrbedarf an alternativen Wohnkonzepten und die Dringlichkeit innerhalb der Stadt nach zu verdichten. „Früher sind die Städte gewachsen und da wurde Fläche verbraucht. Heute soll der Wachstum innerhalb der Stadt passieren und es gibt dazu auch in Langen noch Potential.“

In der anschließenden Bürgerdiskussion kam keine richtige Diskussion auf, vielmehr gab es einige Langener, die sich kritisch zu den aktuellen Projekten äußerten – wie zu dem Magnetprojekt auf der Bahnstraße, zu dem Planungen für Oberlinden oder dem geplanten Parkhaus zum Projekt Liebigstraße. Nach rund drei Stunden war die Bürgerversammlung beendet.