Ein überzeugter Netzwerker als Seelsorger Christian Mulia ist der neue Pfarrer an der Stadtkirche Langen

Christian Mulia ist der neue Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Langen. Foto: Stephanie Kunert/p

Langen (red) – Die Evangelische Kirchengemeinde Langen hat einen neuen Pfarrer: Im September nimmt Christian Mulia seinen Dienst an der Stadtkirche auf. Am Sonntag, 11. September, wird er dort im Gottesdienst um zehn Uhr von Dekan Reinhard Zincke offiziell in sein Amt eingeführt.

Anschließend lädt die Gemeinde zu einem Empfang ein. Der 44-Jährige tritt die Nachfolge von Pfarrer Harald Kopp an, der die Pfarrstelle aus gesundheitlichen Gründen nicht länger innehat und bis zu seinem Ruhestand Vertretungsdienste im Evangelischen Dekanat Dreieich und vor allem in Langen übernehmen wird.

Geboren und aufgewachsen in Oberhausen im Ruhrgebiet, hatte Mulia eigentlich ein Chemiestudium ins Auge gefasst. Dass er sich letztendlich für Evangelische Theologie einschrieb, dafür macht er die guten Erfahrungen als Kindergottesdiensthelfer und Jugendmitarbeiter nach der Konfirmation sowie die Prägung durch den heimischen Gemeindepfarrer verantwortlich. Seine Eltern hatten ihm schon früh ökumenische Verbundenheit vorgelebt: „Über viele Jahre haben sich meine katholische Mutter im Pfarrgemeinderat und mein evangelischer Vater im Kirchenvorstand engagiert“, erinnert er sich.

Während des Theologiestudiums in Wuppertal, Marburg und Bochum absolvierte er ein Auslandsjahr im schottischen Edinburgh. Der ersten Theologischen Prüfung im Jahre 1999 folgte zunächst der Abschluss des parallelen Diplompädagogikstudiums in Marburg mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Nach dem Vikariat in Köln und der zweiten Theologischen Prüfung zog es ihn von der Rheinischen Landeskirche zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nach Mainz. Dort war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Praktische Theologie der Johannes-Gutenberg-Universität tätig. Zugleich wirkte er von 2004 an in der Mainzer Luthergemeinde als Pfarrer im Ehrenamt. Einen Arbeitsschwerpunkt in dieser Zeit bildeten die Glaubenskurse, die die Teilnehmenden selbst augenzwinkernd als „Religionsunterricht für Erwachsene“ bezeichneten.

2010 wurde er mit einer Arbeit über „Perspektiven der kirchlichen Altenbildung“ an der Evangelisch-Theologischen Fakultät promoviert. Neben seiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit kirchlicher Altenarbeit absolvierte Mulia eine Fortbildung zur „Seelsorge an demenziell erkrankten Menschen“. In den Begegnungen mit den Heimbewohnern sei ihm klar geworden, „was Würde und Reichtum, aber auch die Zerbrechlichkeit des Lebens bedeuten“.

Dass die Langener Stadtkirche mit Fenstern von Johannes Schreiter ausgestattet ist und vier neue Fenster im Querschiff sowie eine Supraporte für den Eingang erhalten wird, sieht er als Glücksfall an.

Im Zuge seiner Habilitationsschrift zur Kirchenvorstandsarbeit, die kurz vor dem Abschluss steht, traf Mulia bewusst die Entscheidung für die Gemeindearbeit. „Ich sehe mich als Teamplayer und freue mich auf die Zusammenarbeit im Langener Pfarrkollegium.“ Ihn reizt es, die Ideen, die er in Forschung und Lehre entwickelt und den Studenten vermittelt hat, nun praktisch umzusetzen. „Im Pfarramt kann ich Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und mit vielfältigen Lebensgeschichten begegnen“, erklärt er. So ist es ihm ein besonderes Anliegen, die Kirchengemeinde mit anderen Einrichtungen im Sozialraum zu vernetzen, so in der Familien- und Seniorenarbeit.