Jawort vor 60 Jahren In Egelsbach fühlt sich das Jubelpaar wohl

Das Jubel-Paar Canh van Trang und Hoang Ca Tran. Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Das aus Vietnam stammende Jubelpaar hat sich auf traditionelle Weise kennengelernt – durch Vermittlung einer Tante. Man lernte sich schnell lieben und bald fand die Verlobung statt. „In dieser Zeit dürfen die Paare noch nicht zusammen leben“, erklärt die Jubilarin. Doch bald läuteten in Cho Lon, einer Kleinstadt im Süden von Vietnam, die Hochzeitsglocken – das war am 8. April 1956.

Zunächst arbeitet Canh van Trang als Lehrerin, ihr Mann Hoang als Lieferfahrer einer großen Firma. Dann wanderten beide, wegen eines besseren Lebensstandards, nach Kambodscha aus und betrieben dort zwölf Jahre lang ein gutgehendes Geschäft mit Süßwaren. Aufgrund der politischen Probleme mit dem Pol Pot-Regime, kehrten sie wieder nach Vietnam zurück, doch auch dort ereilten sie die Kriegswirren.

Canh und Hoang, die mittlerweile vier Kinder hatten, ermöglichten dem jüngsten Sohn Tien die Flucht nach Thailand, wo er auf dem Schiff Cap Anamur Zuflucht fand und schließlich nach Deutschland kam.

Nach und nach kam die ganze Familie nach Deutschland und landete nach dem Aufnahmelager Friedland zunächst in Norddeich, später zogen sie nach Hannover, wo sich bereits ihr Sohn niedergelassen hatte. Ihre Tochter Ly studierte Zahnmedizin, deren Mann Elektrotechnik, das Paar fand schließlich Arbeit in der Rhein-Main-Region und kaufte im Jahre 2000 ein Haus in Egelsbach. Seit 2006 leben nun auch deren Eltern, die jetzt das Fest der Diamanthochzeit feierten, in der Klammernschnitzergemeinde.

„Hier fühlen wir uns in der Nähe unserer Tochter sehr wohl“, betont die Jubilarin, deren Ehrgeiz noch heute darin besteht, die deutsche Sprache noch besser zu erlernen. Dies ist auch die Grundlage für das besonders gute Verhältnis zu den Mitbewohner.