Elschbächer Kerb 2017 Egelsbacher feiern Kirchweih

Unter dem Schwenken der Kerbfahne und mit (leichter) Unterstützung der Kerbborsche wird der Kerbbaum aufgestellt. Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Wieder einmal herrschte Ausnahmezustand im Klammernschnitzer-Dorf: Denn am Wochenende startete die Elschbächer Kerb. Vier Tage lang wurde gefeiert. Zum zweiten Mal war ein eigens aufgebautes Zelt auf der Wiese vor dem Bürgerhaus das Zentrum des traditionellen Treibens.

Auf dem Berliner Platz nebenan war wieder „Kerbrummel“ angesagt, mit Schießbude, Kinderkarussell, Autoscooter und Riesenschaukel. Los ging es bereits am Freitagabend mit dem Zusammentreffen von Kerbborsche und Kerbfreunden im Zelt. Wie zu Silvester wurden kurz vor Mitternacht gemeinsam die letzten Sekunden gezählt, bis zum Start der Kerb. Gemeinsam wurden die traditionellen Kerblieder gesungen, dann schwärmten alle aus, um in den Heckenwirtschaften einzukehren. Es wurde für viele eine lange Nacht – besonders für die 27 Kerbburschen. Nach kurzem Schlaf wartete nämlich schon die nächste traditionelle Pflichtaufgabe auf sie: das Baumstellen.

Kerbborsch haben Hilfe beim Baumaufstellen

Auch wenn dabei nicht mehr so viel Muskelkraft wie früher gefragt ist – das Aufstellen selbst übernimmt ein schwerer Traktor mit Seilwinde des Bauhofes – so war doch der Zug durch die Straßen, mit vielen Stationen an Höfen und Wirtschaften, schon eine besondere Herausforderung. Mit musikalischer Begleitung traf der diesmal in schwarz-weiß geschmückte Baum am Kerbplatz ein. Noch ein paar Schleifen wurden angebracht, der große Kranz befestigt – dann erhob sich unter dem Schwenken der Traditionsfahne, wie von Zauberhand angehoben, der Baum in die Höhe.

Ehrentanz und Theater in Elschbach

Absoluter Höhepunkt der Zeltkerb ist das Showprogramm, worauf sich die große Kerbborschengemeinschaft schon lange vorbereitet hat. „Wir sind ganz gespannt, ob die Eumels das noch alles drauf haben“, sagten die drei Trainerinnen Sophie, Sonja und Lena, die schon das Baumstellen mit verfolgt hatten. Die Show selbst war darauf ausgelegt, den Erzhäusern wieder einmal zu zeigen, wo der Nabel der Welt ist, nämlich in Elschbach. Nach dem Ehrentanz der Kerbborsche mit ihren Müttern ging es los auf eine Weltreise unter dem Motto „Around the World“. Mitgebracht wurden die Höhepunkte internationaler Feierkultur – ob aus Moskau, Paris oder Rio de Janeiro. Da tobte das ganze Festzelt mit.

Weckruf, Gottesdienst und Kerbstaffel

Der traditionelle Weckruf am Sonntagmorgen kam zwar für alle viel zu früh, aber er gehört ebenso zur Pflicht, wie der Besuch des Kerbgottesdienstes und die Teilnahme an der Kerbstaffel. Eine besonderes Erlebnis war auch die Aufführung „Prinz Eisenhart: Isolde Maduschn und den berittenen Luschen. Darin will Prinz Eisenhart (Niclas Stein) die holde Prinzessin Isolde (Tobias Alarcon) ehelichen. Als der Priester den Segen spenden will, ist plötzlich der Prinz verschwunden. Nach einer abenteuerlichen Suche findet sich der Prinz bei einem Ritterturnier – und siegt gar. Doch die Prinzessin hat sich mittlerweile für den Kerbvadder (Bastian Mieth) als Gatten entschieden. Solch ein Finale musste natürlich ausgiebig gefeiert werden.

Elschbächer Kerbborsch übergeben die Kerbfahne

Doch damit war die Elschbächer Kerb noch lange nicht zu Ende. Nach einer weiteren kurzen Nacht ging es am Montag zum Frühschoppen. Am Dienstag wurde die Kerbbopp verbrannt und die Kerbfahne an die Kerbborsch 2018 übergeben. Die nächste Elschbächer Kerb kann also kommen. Vielleicht dann ja auch wieder im Eigenheim Saalbau.

Mehr Eindrücke von der Elschbächer Kerb 2017 in Egelsbach gibt es in der StadtPost-Fotogalerie.