Buntes Treiben beim Fastnachtszug Egelsbacher Narren feiern ausgelassen

Die Tierarztpraxis Sperling war als wilde Tiergruppe auf dem Egelsbacher Umzug mit dabei. Foto: col

Egelsbach (col) – Prinz André der Erste, Artist de doublage, Allerdurchlauchtigster autoschraubender Graf Gourmet mit dem Auge des Gesetzes und seine Prinzessin Bianca die Erste, Hochwohlgeborene Hupfdohle aus dem Geschlechte der Urbanus, königliche Hoheit über die begnadeten Lido Girls, hätten es sich nicht schöner erträumen können. 

Der Höhepunkt der närrischen Kampagne, der große Umzug am Faschingssamstag durch Egelsbach, startete um 15.11 Uhr bei absolutem Kaiserwetter. So war es kein Wunder, dass Tausende toll kostümierte Egelsbacher und Gäste aus Langen und der Umgebung die Gassen säumten und dem Hochwagen mit den Tollitäten zujubelten. Ihre Lieblichkeit Prinzessin Bianca und seine Herrlichkeit Prinz André dankten es mit einem wahren Bonbon-Feuerwerk. Insgesamt waren es 29 Zugnummern mit etwa 475 Akteuren, die sich vom Berliner Platz ab durch die Gassen schlängelten.

Närrische Vögel, Kerbborsche und Spielmannszug

Den nötigen musikalischen Schwung brachte der Musikzug der SG Weiterstadt an den Anfang des Zuges. Dicht darauf folgten die Kanoniere, die mit den lauten Kanonenschlägen so manch einen Zugbesucher ordentlich erschreckten. Der Vogelschutz- und Zuchtverein lief mit seinen Mitgliedern in zauberhaften Pinguin-Kostümen auf. Die närrischen Vögel hatten nicht nur Süßigkeiten für die Kleinen, sie schenkten auch Sekt für die Großen aus. Die Kerbborschen 2017 übten sich schon einmal im Fahnen schwenken – und wie sollte es anders sein, die Jungs marschierten mit großen Ebbelwoi-Kanistern durch die Menge. Die Garden grüßten mit feuerrot geschminkten Lippen zum Helau und der Spielmannszug der Feuerwehr Spachbrücken spielte im Chinesen-Kostüm die bekannten närrischen Märsche.

„Make Elschbach great again“ 

Die „zwanzig Freunde“ gingen als überdimensionierte Weintrauben auf den Umzug und die „wilden Weiber und ihre Männer“ als plüschig-bonbonfarbene Teddybären im Ganzkörperkostüm. Der Mallorca-Fanclub – laut wie immer mit stampfender Karnevalsmusik – hatte sich einen besonders schönen Spruch für den riesigen LKW ausgedacht. Ihren Motivwagen zierte Donald Trump. Der frisch angetretene amerikanische Präsident fordert „Make Elschbach great again“ und verspricht auch eine Mauer zwischen Egelsbach und Erzhausen zu bauen, die die Nachbarn bezahlen werden. Der Egelsbacher Elferrat winkte von hoch oben, die Kappen hatten besonders viel süße Munition geladen und die Aktiven des Äppliclubs zogen als gut gelaunte Schneemänner durch die Straßen.

Samstag hat sich als Termin etabliert

Der Samstag als Umzugstag hat sich etabliert, steht Hans Joachim Jaxt, Mitglied des Organisationskomitees des Umzugs, zu der Entscheidung, das Spektakel von Dienstag auf Samstag zu legen. „Wir haben es so viel leichter, Akteure zu gewinnen, weil sich niemand extra frei nehmen muss“, sagt Jaxt. Er war seinen Job als Moderator allerdings los. Die große Bühne gegenüber der Kirche wurde abgeschafft, weil es für die 15 Minuten einfach zu viel Aufwand war, den Wagen und die Technik aufzubauen. Die Zuschauer bedauerten das ein bisschen, weil jetzt an der Kirche die Wartezeit bis der Umzug kommt nicht mehr mit lustiger Musik überbrückt wird. Gefeiert wurde aber trotzdem ordentlich und nach dem Kamellewerfen ging es auch noch im Bürgerhaus mit der großen Zugparty weiter.

Mehr Schnappschüsse vom Egelsbacher Umzug gibt es in der Fotogalerie.