23. Turmfest der Freiwilligen Feuerwehr Wenn Egelsbacher Retter zur Hilfe eilen

Die Vorsitzende des Feuerwehrvereins Egelsbach, Regina Friedrich, und ihr Stellvertreter Valentin Becker überreichen den Schlüssel für das neue Einsatzfahrzeug an Gemeindebrandinspektor Christian klöppel, mit auf dem Bild ist Bürgermeister Jürgen Sieling (links). Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Der traditionelle Frühschoppen beim nicht minder traditionellen Turmfest der Freiwilligen Feuerwehr Egelsbach ist bestens besucht. Das Blasorchester der Sportgemeinschaft (SGE) Egelsbach spielt schmissige Unterhaltungsmusik, die Gäste genießen kühle Getränke sowie Feuerwehr-Burger oder auch Bratwürste und Steaks vom Grill.

Dann ertönt plötzlich die Sirene, die Mitglieder der Jugendfeuerwehr rennen zu ihrem Einsatzfahrzeug. Einige Besucher schauen irritiert andere kennen die Situation.

Von einem Kleinlaster tropft eine nicht identifizierte Flüssigkeit – es könnte Gefahrgut sein. Die jungen Blauröcke zeigen, dass sie auch einer solchen Aufgabe gewachsen sind und erhalten viel Beifall. Auch solche Übungen gehören zum Turmfest. „Aber eine richtigen Einsatz brauchen wir heute wirklich nicht“, meint der Gemeindebrandinspektor Christian Klöppel.

Begonnen hat das Turmfest mit einem geselligen Beisammensein am Samstagabend. Die Einsatzfahrzeuge waren dafür aus der Halle geholt worden und parkten auf der gesperrten Straße vor dem Feuerwehrgelände. In der Halle standen nun Tische und Bänke für die Gäste, aber auch auf dem Hof der Feuerwehr, zwischen dem Turm und der neuen Halle. Die Band Mainhattan Diesel sorgte mit alten und neuen Hits für beste Stimmung.

Das Team der Feuerwehr kümmerte sich um das Wohl der Gäste. Aber zwei Einsatzfahrzeuge standen ständig in Bereitschaft – man weiß ja nie. Der Sonntag lockte mit bestem Wetter wieder viele Gäste an, der Turm selbst konnte freilich nicht bestiegen werden. Grund dafür ist die „verrostete“ Dachluke zum Ausstieg auf die Plattform.

Der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Egelsbach ist nur Mieter des Areals, für Reparaturen ist die Gemeinde als Besitzer zuständig. Wer sich dennoch einen Blick aus luftiger Höhe verschaffen wollte, dem bot die Tombola eine Chance. Einer der Hauptgewinne war ein Rundflug vom nahen Flugplatz Egelsbach aus.

Am frühen Nachmittag köchelte dann auf einem bereit gestellten „Herd“ auf der Straße ein Topf mit Frittierfett vor sich hin. „Da hält die Hausfrau wohl wieder ein Schwätzchen am Telefon und hat ihren Topf ganz vergessen“, schildert Sprecher Ulrich Schumann die Situation. Ein Feuerwehrmann in Schutzkleidung, mit Helm und dicken Handschuhen, geht zum Topf und nimmt den Deckel ab – plötzlich entzündet sich das Fett und die Flamme züngelt weiter. „Deckel wieder drauf und die Wärmezufuhr stoppen, dann noch die 112 anrufen, das wäre das perfekte Verhalten“, erklärt der Sprecher.

Doch wie man es wahrlich nicht machen soll, auch dies zeigte die Feuerwehr: Mit dem Deckel weggehen und eine Kanne mit Wasser holen, um das Feuer zu löschen. Kippt man einen Liter Wasser in das heiße Öl oder Fett, wird daraus explosionsartig ein brennend heißes Gemisch von 1.700 Litern Dampf, das sich mit einem Feuerball ausbreitet.

Selbst auf dem Platz im Freien sind die Zuschauer geblendet und von der Hitzewelle überrascht. „Oje, wenn das in meiner Küche passiert wäre“, sagt eine erstaunte Beobachterin und mag gar nicht erst an die Folgen denken.