Leiterin der Dreieichschule sieht langfristig ein Problem in Langen und Egelsbach „Wir sind am Ende der Kapazität“

Die Dreieichschule Langen hat ihren Gästen unlängst einen Blick hinter die Kulissen geboten. Unter anderem wurde in den Naturwissenschaften gemeinsam geforscht. Foto: col

Langen (col) – Die Dreieichschule Langen hat ihren Besuchern unlängst einen Blick hinter die Kulissen geboten: In den Naturwissenschaften wurde gemeinsam geforscht, als Schule mit musikalischem Schwerpunkt gab es Auftritte der Bläserklassen und des Schulorchesters und auch bei den Fremdsprachen wurden die potentiellen Schüler und Eltern über die Wahlmöglichkeiten zwischen Englisch, Französisch, Spanisch und Latein aufgeklärt.

Während die Viertklässler vor allem an jenen Angeboten Interesse hatten, bei denen sie selbst aktiv werden konnten, ging es den Eltern vor allem rund um Informationen über die Schule. Heidi Höreth-Müller, Schulleiterin des Gymnasiums, die im Foyer die Gäste begrüßte, hatte vor allem eine Frage zu beantworten: „Nehmen sie in diesem Jahr alle Schüler auf?“ - Das Losverfahren vor zwei Jahren, als es mehr Anmeldungen als Plätze an der Dreieichschule gab, steckt den Langener und Egelsbacher Eltern noch in den Knochen. „In der Geschichte unserer Schule gab es genau zweimal ein Losverfahren. Betroffen war vor etlichen Jahren ein Jahrgang, dessen Kinder längst das Abitur in der Tasche haben“, sagte Höreth-Müller beinahe gebetsmühlenartig. Eine Garantie konnte die Pädagogin natürlich dennoch nicht geben. „Wir können dazu erst nach dem Anmeldeschluss eine konkrete Aussage treffen, ob wir alle Schüler unterbringen. Die Zahlen sind ja klar definiert: wir sind sechszügig und können nicht mehr als dreißig Schüler pro Klasse aufnehmen. Aber was wir jetzt schon wissen, ist dass der Jahrgang der vierten Klassen nicht stärker ist als im vergangenen Jahr, in dem wir ja alle Schüler aufnehmen konnten“, erläuterte die Schulleiterin

Dennoch sieht die Direktorin langfristig ein Problem in Langen und Egelsbach, für das der Kreis als Schulträger und das Staatliche Schulamt in Offenbach eine Antwort finden müssten. „In Langen wie auch in Egelsbach werden große Neubaugebiete ausgewiesen. Wir wissen ja schon lange, dass Eltern ihre Kinder am liebsten ans Gymnasium und an die gymnasialen Zweige geben. Wir sind am Ende der Kapazität, auch die Adolf-Reichwein-Schule hatte im vergangenen Jahr drei volle Gymnasialklassen.“ Mittelfristig müsse der Schulträger auf die wachsenden Städte reagieren und die Infrastruktur im Bereich der Schulen zur Verfügung stellen. Denn es sei nicht so, dass Eltern wahllos die Kinder an die Gymnasien schickten. „Bei uns lag die Quote der Kinder ohne Gymnasialempfehlung bei unter zehn Prozent“, sagte Höreth-Müller. Dass dann möglichst alle Kinder das Dreieichgymnasium mit dem Abitur verlassen, darin investiere die Schule viel Energie. „Wir haben in den vergangenen Jahren den Förderunterricht sehr ausgebaut. Wenn Kinder Unterstützung brauchen, bekommen sie sie bei uns“, betonte die Schulleiterin. Dazu stelle die Schule auch viele Lehrerstunden bereit. Drei bis vier Mal in der Woche stehen zwei bis drei Lehrer für eine Doppelstunde nach der regulären Schulzeit zur Verfügung, um Lücken einzelner Schüler aufzuarbeiten.