Die Herkunftsgeschichte der Samenkapseln ist ein kleines Wunder. Am 6. August 1945 explodierte die Atombombe in Hiroshima. Nur etwa einen Kilometer vom Epizentrum steht der Hosenbo-Tempel. Ein riesiger Ginkgo-Baum, der heute noch vor dem Eingang des Gebäudes wächst, schützte das Heiligtum vor der Gluthitze und der Wucht der Druckwelle. Der Baum wurde durch die Kraft der Detonation gespalten, seine Äste und Blätter verbrannten, aber er überlebte. Aus dem schwarzverkohlten Holz sprossen neue Triebe, die den Einwohnern Hiroshimas Hoffnung gaben. In Kooperation mit dem Mayors-for-Peace-Sekretariat in Japan exportierte die Stadt Hiroshima die Samen des Baumes als Friedenssymbole in alle Welt.
In Langen gedeihen die jungen Gewächse in der Gärtnerei von Schloss Wolfsgarten, wo sie im Auftrag von Donatus Landgraf von Hessen aufgezogen werden.
Ihre botanische Verwandtschaft sprießt in einem beschaulichen Altstadtgarten unter Obhut des Langener Obst- und Gartenbauvereins. Kerngesund ist auch der Mini-Baum, den Gartenfreunde aus dem namensgleichen Ginkgo-Mehrgenerationenhauses pflegen.
Sobald die Stämmchen kräftig genug sind, sollen alle an repräsentativen Orten im Stadtgebiet ausgepflanzt und mit einer Gedenkplakette, die über ihre Bedeutung aufklärt, versehen werden.