Jährliche Baumuntersuchung soll Schäden vorbeugen Gesundheitscheck für die Gerichtslinde

Im vergangenen Jahr attestierten die Baumfachleute der Gerichtslinde eine gute Gesundheit. Foto: Netzwerk Grün/p

Langen (red) – Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um die Gesundheit zu schützen. Auch die etwa 150 Jahre alte Gerichtslinde am Wilhelm-Leuschner-Platz wird regelmäßig kontrolliert, damit Schädlinge, Fäulnis und Stürme den prächtigen Baum nicht zu Fall bringen.

Die Rüsselsheimer Firma Netzwerk Grün nahm unlängst die botanische Schönheit unter die Lupe. Mit einem 27 Meter hohen Hubsteiger haben die Fachleute einen guten Blick auf Problemstellen und können morschen Ästen bei Bedarf zu Leibe rücken. Kontrollen im vergangenen Jahr attestierten dem Baum eine gute Gesundheit. Dennoch kann ein Schnitt erforderlich sein, um Anwohner und Passanten vor herabfallendem Gehölz zu schützen.

Die 18 Meter hohe Sommerlinde (lateinisch Tilia platyphyllos) hat einen Stammumfang von 287 Zentimeter.

Ihre stattliche Krone misst zwölf Meter Durchmesser. Der Baum erinnert an einen historischen Justizstandort in Langen. Das sogenannt Maigeding oder Wildbanngericht, das für das gesamt Dreieichgebiet Bedeutung hatte, tagte zum letzten Mal im Jahr 1556.

Mitte des 18. Jahrhunderts musste die Original-Gerichtslinde gefällt werden, weil sie in einem schlechten Zustand war.

Heute noch erinnert ein Mosaik an die geschichtliche Bedeutung des Platzes. Erst im vergangenen Jahr wurde es nach altem Vorbild neu gepflastert, weil die 1902 gesetzten Steine stark beschädigt und zerbrochen waren.