Heimatkundige widmen sich in neuem Bildband dem Jüdischen Friedhof Langen Grabsteine, Gedenktafeln und Begräbnisriten

Reinhold Werner (von links), Gabriele Klein und Heribert Gött haben in ihrem 157 Seiten starken Bildband nicht nur die Kernstücke seitheriger Veröffentlichungen zusammengefasst, sondern auch neue Elemente aufgenommen. Foto: R. Werner/p

Langen (red) – Die Veröffentlichungen zur Langener Heimatkunde sind um ein weiteres Exemplar reicher. Die Heimatkundigen und Langener Kulturpreisträger Gabriele Klein, Heribert Gött und Reinhold Werner haben eine neue Bilddokumentation über den Jüdischen Friedhof in Langen erstellt.

In ihrem 157 Seiten starken Bildband sind nicht nur die Kernstücke seitheriger Veröffentlichungen zusammengefasst, sondern auch neue Elemente aufgenommen, die mit diesem Friedhof im Zusammenhang stehen. Grundlage des Schriftteils war die schwierige Übersetzung der Texte auf den Grabsteinen von 1877 bis 1935, die Dr. Jakob Nordhofen als Student der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt als Auftragsarbeit für die Stadt Langen im Jahr 2000 anfertigte und veröffentlichte. Lücken im Text und bei den Bildern wurden in dem jetzt vorliegenden Buch geschlossen.

64 Grabsteine und zwei Gedenktafeln wurden fotografiert, die Texte der hebräischen Schrift und ihre deutsche Übersetzung passend zu den Grabsteinen Seite für Seite übernommen. Eine Sisyphusarbeit, die jetzt als weiterer Langener Geschichtsbeitrag vorliegt. Im Vorspann finden sich Texte über jüdische Begräbnisriten, die Bedeutung von religiösen Abkürzungen auf den Grabsteinen, Anmerkungen zur jüdischen Zeitrechnung und Zitate, die die Grabsteine schmücken. Der Geschichte, warum der Jüdische Friedhof in Langen überhaupt noch existiert, ist ein eigenes Kapitel gewidmet, zu dem der Heimatforscher Gerd J. Grein in älteren Schriften einen wesentlichen Beitrag geliefert hat.

Dieses Kapitel wird ergänzt durch eine Kartografie der Grabanlage. So hat später jeder Besucher des Jüdischen Friedhofes die Gelegenheit, Geschichte und Geschichten nachzuvollziehen. Regeln zum Besuch des Jüdischen Friedhofes sind im Buch niedergeschrieben und sind zu beachten. Zu Tod und Trauer im Judentum ist eine Veröffentlichung des Zentralrates der Juden in Deutschland übernommen. Aber auch über eigene Recherchen zu einem seltenen Symbol der Auferstehung, dem Schmetterling, wird bildlich und textlich berichtet. Er ist auf dem Friedhof auf vier Grabsteinen zu finden. Unterstützt wurden die drei Autoren von der Stadt und dem Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV). Das Buch wird im örtlichen Buchhandel angeboten. Es ist auch im Internet unter der ISBN-Nummer 978-3-7504-6180-2 erhältlich. Dort ist auch eine Leseprobe hinterlegt.