KLAMMERSCHNITZERBRUNNENFEST Besonderes Getränk mit lokaler Verbundenheit Große Freude über das Wiedersehen

Schnell füllte sich der Kirchplatz am Klammerschnitzerbrunnen. An drei Tagen war endlich wieder Feierstimmung in Egelsbach angesagt.

Egelsbach – Die Regenwolken haben sich gerade verzogen und der Kirchplatz füllt sich schnell mit Menschen, die ein kühles Getränk genießen und abwechslungsreicher Musik lauschen wollen. Beim 30. Klammerschnitzerbrunnenfest ist nach zweijähriger Zwangspause an drei Tagen wieder Feierstimmung in Egelsbach angesagt. Der Förderverein zum Erhalt der Streuobstwiesen und Kelterkunst hat unter Leitung von Hubert Binder zum dritten Mal die Organisation übernommen, ein buntes Programm zusammengestellt und ein besonderes Getränk mitgebracht.

„Beim letzten Mal feierte unser Ebbelwoi ‚Elschbächer Gold’ Premiere – den haben wir dieses Jahr auch wieder dabei. Ganz neu ist aber ein Bier aus der Nachbarstadt: das Langener Helle“, erklärt Binder. Das Bier, das eigentlich im Restaurant der Stadthalle ausgeschenkt wird, wird aus Gerste hergestellt, die ein Langener Landwirt anbaut. „Wir dachten uns nun, wir bringen es mit und zeigen es mal den Egelsbachern“, erklärt Hubert Binder.

Zum Bieranstich am Freitagabend ist natürlich auch Bürgermeister Tobias Wilbrand an den Klammerschnitzerbrunnen gekommen: „Wir freuen uns alle, dass wieder ein Fest auf dem Kirchplatz stattfinden kann, auch wenn sich nach Corona alles erst mal wieder sortieren muss.“ Wegen der großen Konkurrenzveranstaltungen in Darmstadt, Frankfurt und Dreieichenhain sei die Besucherzahl dennoch sehr erfreulich, sagte der Rathauschef. Bevor er anschließend den Bierhahn ins Fass schlagen und das Fest damit eröffnen darf, ruft er noch: „Mal schauen, ob ich den bisherigen Rekord von zwei Schlägen halten kann“ – und hämmert ihn mit einem einzigen, rekordverdächtigen Schlag ins Fass.
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Bei der darauffolgenden Freibier-Runde bildet sich selbstverständlich schnell eine lange Schlange um den Brunnen. Stefan Seibold, ehemaliger Geschäftsführer der Pfungstädter Brauerei, die das Brauen des Langener Biers übernimmt, steht am Abend noch mit seiner Band Syndicate auf der Bühne, hat aber bereits den ersten Schluck genommen und meint: „Das ist ein grandios gutes Bier“.

Ein eigenes Bräu für Langen und Egelsbach sei eine tolle Sache und geschmacklich eine Abwechslung mit lokaler Verbundenheit. Ebenfalls mit zwei Gläsern ausgestattet haben sich Noah Spengler aus Langen und René Waldmann aus Egelsbach. Die zwei Besucher freuen sich: „Endlich können wir wieder rausgehen und uns mit Leuten treffen. Das hat in der Coronazeit wirklich gefehlt.“

Zusätzlich zu Stöffche und Bier aus Egelsbach und Langen ist auch auf dem Grill für kulinarische Vielfalt gesorgt: Neben Bratwurst und Steak ist die „Brizza“ – eine Pizza mit Brezelteig – ein besonderes Schmankerl. Auf der Bühne lässt Syndicate den ersten Abend mit rockigen Musikwünschen aus dem Publikum ausklingen.

„Es macht uns so froh, dass wir wieder mit euch Feste feiern können“, freut sich der Keyboarder und Sänger Seibold, der als einen der ersten Publikumswünsche „Fairytale Gone Bad“ von der finnischen Rockband Sunrise Avenue anspielt. Am Samstag sorgt Stereo Coffee bei bestem Sommerwetter für eine ausgelassene musikalische Party.

Der Langener Orchesterverein setzt am Sonntagmittag mit einem vielseitigen Repertoire den Schlussakkord beim Brunnenfest. Nach einer durchaus herausfordernden Planung ist Organisator Hubert Binder erleichtert: „Da wir erst vor vier Wochen die Genehmigung für den Kirchplatz bekommen haben, war es ziemlich sportlich, die gesamte Logistik und die Bands zu organisieren. Wir haben aber von Anfang an gesagt: Wir machen es nur, wenn es keine pandemiebedingten Einschränkungen gibt.“ Ein Egelsbacher Besucher merkt dennoch kritisch an: „Wir waren schon überrascht, dass das Fest so kurzfristig steigt und hätten es beinahe nicht mitbekommen.“

Wichtig sei aber vor allem, dass jetzt überhaupt etwas stattfinden könne „und mal wieder normales Leben möglich ist“, sagt Binder.  zmk