Adolf-Reichwein-Schule feiert 50-jähriges Bestehen Ein halbes Jahrhundert mit Höhen und Tiefen

So sah die neue Schule 1968 aus. Inzwischen ist die Adolf-Reichwein-Schule deutlich gewachsen. Foto: zcol

Langen (zcol) – Ein alter Film des Hessischen Rundfunks nahm die Jubiläumsgäste in der Adolf-Reichwein-Schule mit in die späten 60er Jahre: Mit einem heftigen Regenguss und damit in die noch nicht ganz fertig gestellte Schulturnhalle einströmendem Wasser übergab der damalige Bürgermeister Hans Kreiling am 21. Juni 1968 die neue Schule an die Schulgemeinde. Zur feierlichen Einweihung der Adolf-Reichwein-Schule war sogar die Witwe des Namensgebers und Widerstandskämpfers, Rosemarie Reichwein, aus Berlin nach Langen gekommen.

Für 5,5 Millionen Mark war das Schulgebäude entstanden und sollte damals Platz für 750 Schüler bieten. Direktor Georg Weigand übernahm in den ersten beiden Jahren die Leitung der Schule. Er wurde von Helmut Fürst abgelöst, der von 1971 bis 1992 Rektor der Haupt- und Realschule blieb. Er saß übrigens bei der Feier in der ersten Reihe der Gratulanten. Auch Hans Klingenberg, der die Schule von 1993 bis 2007 führte, war unter den Gästen. Er war es, der die Adolf-Reichwein-Schule aus den schwachen Schülerzahlen mit nur noch 435 Schülern Anfang der 90er Jahre herausführte. Die Umwandlung zur kooperativen Gesamtschule im Jahr 1997 brachte den Aufschwung und 2003 besuchen schon wieder mehr als 700 Schüler die Langener Schule. Elke Dürr übernahm das Zepter 2007 für zehn Jahre.

Heute lernen an der Gesamtschule 1.075 Schüler in 44 Klassen. 84 Lehrer zählen derzeit zum Kollegium der Reichwein-Schule. Und die Gesamtschule stößt an ihre Kapazitätsgrenzen, obwohl sie erst 2010 um acht neue Klassen- und zwei Personalräume erweitert wurde. Den 50. Geburtstag beging die Schule mit einer akademischen Feier. Schulleiterin Marianne Kral, selbst erst seit einem Jahr an der Spitze der seit 1997 kooperativen Gesamtschule mit gymnasialem Zweig, begrüßte die zahlreichen Gäste, und erinnerte an die Anfänge der ARS und der sich wandelnden Pädagogik in den 68er Jahren, die von dem „Mief der 50er Jahre erfolgreich befreit wurde.“

In seiner Festrede lobte Landrat Oliver Quilling die Entwicklung der inzwischen sehr begehrten Gesamtschule, die einen „hervorragenden Ruf“ genieße. Er erinnerte auch an die pädagogischen Ideale Adolf Reichweins, dem es immer wichtig gewesen sei, Schüler zu selbstständigem Lernen und Demokratie zu erziehen. Reichwein habe immer Wert auf das Erleben und das Erlebnis in der Schule gelegt. „Und das hat sich bis heute hier gehalten. Sie bieten ihren Schülern ein breites Spektrum, die Schüler haben viele Möglichkeiten sich auszuprobieren und die Schulzweige sind gut aufeinander abgestimmt und weisen ein Höchstmaß an Durchlässigkeit auf“, sagte Quilling, erinnerte aber auch an den wechselvollen Weg und die Zeiten mit vielen Baukränen und Handwerkern, als die Erweiterung an der Schule entstand.

Der architektonische Höhepunkt sei bis heute die helle Aula, in der auch gefeiert wurde. Heute sei kaum noch Erweiterung an der Adolf-Reichwein-Schule möglich. Der Landrat stellte eine neue weiterführende Schule für Egelsbach in den Raum. „Die Qualität steht und fällt aber mit dem Unterricht und den engagierten Lehrern, die es hier gibt. Sie sorgen für Abwechslung und das macht den guten Ruf der Schule aus“, sagte Quilling abschließend. Eine launige Rede aus der Sicht des Vaters einer Tochter an der ARS hielt Egelsbachs Neu-Bürgermeister Tobias Wilbrand. Er hob die gute Atmosphäre, die Ausstattung und das Konzept der Kooperativen Gesamtschule hervor.

Auch Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt gratulierte, ebenso der leitende Schulamtsdirektor des Staatlichen Schulamts, Dr. Volker Stürzer, die Schulelternbeirätin Ilka Schweizer, die Schulsprecherin Aylin Tas und die Vorsitzende des Fördervereins, Christine Heyer. Das Programm wurde musikalisch begleitet von den Schülern der Langener Gesamtschule, die mit Auftritten am Piano, als Gesangsgruppe und als Chor begeisterten. Anschließend lud der Förderverein der Schule zu einem Empfang mit vielen Gesprächen ein.

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