„Wir hatten viele Themenvorschläge, aber bei den Unterwasserwelten pulsierte scheinbar sofort die künstlerische Ader, das Thema fand großen Anklang“, erklärt Kostadin Poleganov die Themenfindung. Auch für Brigitte Spitzbarth-Engelhardt ist es wie gemacht. „Über Tausende von Jahren waren die Untiefen der Gewässer für die Menschen etwas Geheimnisvolles, aber mittlerweile ist vieles unterhalb der Wasserlinie erforscht, dennoch gibt es vieles, was wir noch nicht kennen“, erklärt sie.
Kostadin Poleganov überlässt es dem Betrachter, was er auf seiner Komposition sehen möge. „Es gibt sicherlich Motive, die für alle leicht erkennbar sind, aber vielleicht entdeckt jemand etwas Verstecktes, das ich selbst nicht mal so gesehen habe“, meint Poleganov. Dass Medusen miteinander „ins Gespräch kommen“, davon ist Anke Lühmann überzeugt – und versucht, dies zu interpretieren. „Das sind wahre Überlebenskünstler, sie haben kein Gehirn, aber Tentakeln und Nervenzellen – und irgendwie müssen sie kommunizieren, denn sonst gäbe es keine Gruppen, die sich arrangiert haben“, erklärt sie. „Turbo Sarmaticus“ nennt Elke Ehrhard ihr Werk, das eine Meeresschnecke mit Perlmutt-Gehäuse zeigt. „Mir war es wichtig, die einzigartige Farbigkeit mit durchschimmernden Stellen auf die Leinwand zu bringen“, nennt die Künstlerin die Herausforderung. Ehrhard hat nicht nur die Acryl-Farbe in mehreren Schichten aufgetragen, sondern diese an manchen Stellen verdünnt, um den Effekt zu erreichen.
Monika Brätz versucht mit ihrem Kunstwerk eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Tiefsee. „Nachts findet die größte Massenwanderung auf unserer Erde statt, wenn viele Lebewesen nach oben steigen, um an Nahrungsmittel zu kommen, denn nur ein Prozent der Schwebstoffe kommt dort unten an“, so die Künstlerin. Auch die „Smoker“, heiße Quellen, aus denen Wasserdampf mit 120 Grad aufsteigt, hat Brätz eingearbeitet. Die zarten „Sprudelperlen“ hat sie mit den Fingern aufgetragen.
Letztmalig als aktive Künstlerin ist Rosemarie Weiß dabei. „Ich bin vor fünf Jahren zum Kunstverein gestoßen, weil er ein sehr aktives Vereinsleben hat. Mit fehlen aber die Räumlichkeiten, um meine Kunst umzusetzen“, bedauert die Isenburgerin.
lfp