Bei so einer Anlage leuchten die Augen Interessengemeinschaft Modelleisenbahn inspiriert

Simon Karl beobachtet mit seinem Vater Rüdiger und weiteren Besuchern die Fahrt der Züge auf der Modellanlage. Foto: Postl

Langen (lfp) – Klein aber fein, so muss man die Anlage der Interessengemeinschaft Modelleisenbahn Langen (IML) beschreiben. Obwohl im kleinen Anbau, dazu noch im Tiefparterre, wie man den Raum im Anbau des Kulturhauses Altes Amtsgericht beschreiben könnte, nicht allzu viel Platz ist, fühlen sich die Langener Modelleisenbahner dort recht wohl.

„Von den ehemals zwei Anlagen ist nur noch diese eine H0-Anlage übrig, aber diese hegen und pflegen wir liebevoll“, beschreibt Uwe Götzl die Situation. Nur an den Tagen der offenen Tür wird es immer mal eng – so war es auch wieder am Samstag und Sonntag. Kleine Kinder große Augen, aber auch große „Kinder“ mit noch größeren Augen kamen, um die wie von Geisterhand gesteuerten Züge, die sich durch die große Landschaftsanlage bewegten, zu verfolgen.

Mittelpunkt der Anlage ist ein sechsgleisiger Durchgangsbahnhof an einer zweigleisigen Hauptstrecke. Angeschlossen ist dort ein mittelgroßes Bahnbetriebswerk mit Drehscheibe und einem sechsständigen Ringlokschuppen und allen notwendigen Betriebseinrichtungen zur Versorgung der Lokomotiven zwischen dem Empfangsgebäude und der Stadt. „Wir haben mittlerweile alles auf die neuste Digitaltechnik umgestellt, das war zwar ganz schön viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt“, bestätigt der IML-Vorsitzende Uwe Götzl. Teilweise waren noch alte Kabel verlegt und die Weichendecoder mussten ohnehin erneuert werden. Auf dem Gleisnetz von rund 250 Meter verkehren insgesamt zehn verschiedene Züge gleichzeitig, ohne dass es eine Karambolage gibt. „Von Anfang an läuft nicht alles reibungslos, aber der Computer warnt dann entsprechend – aber dennoch muss man hin und wieder mal eingreifen, wenn eine Lok oder ein Waggon aus dem Gleis gesprungen ist“, erklärt der Vorsitzende.

„Da müssten wir erst noch was anbauen"

Ganz interessiert verfolgte auch Simon Karl, der mit seinem Vater Rüdiger gekommen war, die Fahrt der Züge. Gern hätte Simon auch eine Modelleisenbahn, aber nicht so groß. „Da müssten wir erst noch was anbauen, das würde eine teure Sache werden“, scherzte Papa Rüdiger. Für eine kleine Anlage findet sich jedoch immer ein Plätzchen, denn es gibt entsprechende Modellbausätze in nahezu jeder Größe. „Und man hat dann auch gleich immer eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk, denn eine solche Anlage wird eigentlich nie fertig“, verwies Uwe Götzl auf einen anderen Aspekt.

Dies trifft auch auf die Anlage der Interessengemeinschaft Modelleisenbahn Langen zu. „Kürzlich haben wir die alten Bäume ausgetauscht, da waren die Äste mehr Klumpen, jetzt ist alles viel feiner“, erklärt Götzl. Wenn die Oberleitungen auch nicht mehr benötigt werden, sollen sie dennoch bleiben – wegen der Romantik.