Frühlingserwachen im Langener Wald Kitz und Küken verlassen die Kinderstube

Warten auf Mama: ein Rehkitz im Schutz von Gräsern. Foto: M. Stadtfeld/Hessen Forst/p

Langen (red) – Die Feiertage im Mai locken in jedem Jahr viele Menschen in den Wald. Zu dieser Zeit schlüpfen Vogeljunge und die Pflanzenwelt erblüht. Das Forstamt Langen weist darauf hin: Ästlinge und Jungtiere sind nicht so hilflos und verlassen, wie es scheint.

Eine Waldwanderung im engsten Familienkreis oder auch alleine muss keineswegs langweilig sein. Wer beispielsweise früh und leise im Wald unterwegs ist, wird ein stimmgewaltiges Vogelkonzert erleben und das ein oder andere scheue Tier sehen. Um diese Jahreszeit wartet nicht nur die Pflanzenwelt mit überwältigender Farben- und Formenvielfalt auf. Viele Vogeljunge schlüpfen jetzt aus den Eiern und viele Säugetiere werden geboren.

Jungtiere sind nur scheinbar hilflos

„So sieht man mitunter scheinbar hilflose, verlassene Tierkinder auf dem Boden hocken und entwickelt das Bedürfnis sie zu retten. Ein Instinkt, dem man nicht unmittelbar nachgeben sollte“, erklärt Michael Löber, Bereichsleiter Produktion des Forstamtes Langen. „In der Regel erscheinen die Eltern des scheinbar verwaisten Jungtiers und füttern oder locken es, sobald man sich entfernt.“ Die sogenannte Ästlingsphase gehört zu einem Vogelleben dazu. Nachdem die Jungvögel die ersten Wochen ihres Lebens im Nest verbracht haben, klettern sie mit zunehmender Reife heraus und erkunden ihre Umwelt ohne jedoch fliegen zu können. Bisweilen versuchen sie, Feinde wie Waschbär, Fuchs, Marder, Katzen, freilaufende Hunde und Menschen abzulenken oder attackieren diese sogar. Einige verhalten sich auch ganz ruhig und vertrauen auf die Tarnung ihrer Jungen.

Forstamt Langen bittet Waldbesucher um Rücksichtnahme

Ähnlich verhält es sich beim Rehwild. Die kleinen Kitze liegen ruhig im Gras oder im Schutz kleiner Bäume, während das Muttertier in der Umgebung Nahrung sucht. In regelmäßigen Abständen kommt die Ricke vorbei, um ihren Nachwuchs zu säugen. „Finden sie ein Kitz, so sollten sie es keinesfalls berühren“, rät Michael Löber. „Die Mutter nimmt es nicht mehr an, sobald es nach Mensch riecht.“ Im Hinblick auf die Brut- und Setzzeit, also zum Schutz unbeholfener Jungtiere, bittet das Forstamt die Waldbesucher auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen. 

 

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