Tag der offenen Tür bei den Stadtwerken Kreative Gebilde und glühende Gurken

Kam bei den kleinen Gästen besonders Gut an: Aus Rohren selbst ein kleines Souvenir zusammenschweißen. Auch das wurde beim Tag der offenen Tür angeboten. Foto: Postl

Langen (lfp) – Die Stadtwerke Langen feiern in diesem Jahr ihr 110-jähriges Bestehen. So lange versorgen sie schon die Einwohner von Langen und Egelsbach nicht nur mit Strom und Wasser, sondern auch mit Gas und Wärme.

Zu diesem Jubiläum öffnete das Unternehmen wieder einmal seine Türen und lockte zudem mit einem großen Fest auf das Betriebsgelände an der Weserstraße. Neben verschiedenen Ständen mit Speisen und Getränken sorgten Markus Striegl und Doctor Blond für die musikalische Unterhaltung und beste Stimmung unter den Gästen. Um die Langener möglichst stressfrei zum Gelände zu bringen, fuhr eine Bimmelbahn von der Bahnstraße über die Walter-Rathenau-Straße zu den Stadtwerken. Unter dem Motto „Ein Fest für Sie – mit Energie“ bot das große Festprogramm der Stadtwerke Langen aber auch noch einiges mehr. Unübersehbar war im Hof die große Volleyball-Arena für große und sportliche Gäste; hier gab es ein Volleyball-Turnier für Hobby- und Betriebsmannschaften, die sich spontan zusammen gefunden hatten. Der Löwenzahn-Bauwagen lud Besucher nicht nur zu einem Blick ins Innere des Bauwagens ein, von seiner Dachterrasse aus hatte man auch schon mal einen schönen Überblick über das Festtreiben. Noch höher hinaus ging es jedoch mit der Hub-Arbeitsbühnen. Hier bekamen die schwindelfreien Gäste eine Ahnung davon, wie sich Stadtwerke-Mitarbeiter fühlen, wenn sie beispielsweise die Straßenlampen reparieren müssen. In einem Kreativ-Zelt konnten große und kleine Besucher sich Herausforderungen stellen und aus Holzklötzchen einen Buchstaben zusammensetzen oder auch einen großen Turm bauen. „Ich höre erst auf, wenn es keine Klötzchen mehr gibt“, sagte Finley, der schon auf einen Stuhl steigen musste, um sein Werk zu vollenden.

Ganz erstaunt waren die Besucher über die beiden vermeintlichen Satellitenantennen, die in einem bestimmten Abstand auf dem Hof standen. Sprach man dort in das symbolisierte Mikrofon, wurden die Sprachwellen so verstärkt und zur anderen „Schüssel“ zurückgeworfen, dass es ganz laut zu hören war. „Wir kommunizieren freilich anders, aber das ist schon eine ganz interessante Sache, die alle in Erstaunen versetzt“, freute sich auch Stadtwerke-Chef Manfred Pusdrowski über die große Resonanz.

Neben den vergnüglichen Angeboten gab es beim Tag der offenen Tür aber auch informative Demonstrationen. So zeigte in der Elektrowerkstatt Stefan Kusch an einer Salzgurke und mit Rindswürsten, wie gefährlich der unachtsame Umgang mit Strom sein kann. Nachdem der Elektriker der Stadtwerke zwei Elektroden an eine Salzgurke anlegt, fängt es an zu zischen und die Gurke an zu glühen.

„Es passiert das Gleiche, wie wenn Strom durch den menschlichen Körper fließt, es werden dessen Bestandteile, wie Salz, Wasser und Mineralien zersetzt“, sagte Kusch. Sein Experiment war nur mit einem Ampere abgesichert. „Ihre heimischen Steckdosen sind jedoch bis 16 Ampere abgesichert und somit ist die schädliche Wirkung noch viel krasser“, warnte Stefan Kusch. Selbst Hand anlegen konnten dagegen die Besucher in der Werkstatt des Gas-Wasser-Servicebereiches. Insbesondere die kleinen Gäste nutzten die Gelegenheit sich ein Gebilde aus Polyethylenrohren zusammenzuschweißen – völlig geräuschlos und unsichtbar – oder mit einer Spezialpresse verschiedene „Fittings“ zusammen zu pressen. Diese Souvenirs waren so gefragt, dass dafür das Material ausging. Welch beeindruckende Technik in der Spitze des Stadtwerke-Gebäudes untergebracht ist, das bekamen die Besucher des Tages der offenen Tür bei einer Führung zu sehen. Etwa 3.000 interessierte Gäste, schätzte Manfred Pusdrowski, kamen zum Jubiläumsfest der Stadtwerke Langen.

Mehr Eindrücke vom Tag der offenen Tür gibt es in der StadtPost-Bildergalerie.