Buchhandlungen Litera und Der Buchladen sowie Langener Zeitung erhalten Auszeichnung Kulturpreis würdigt gedrucktes Wort

Beate Neiß, Inhaberin der Buchhandlung Litera, ist eine der Preisträgerinnen.

Langen (red) – Die Stadt Langen verleiht den Kulturpreis 2020 an die beiden Buchhandlungen Litera und Der Buchladen und das Redaktionsteam der Langener Zeitung. Die Jury wolle damit ein Plädoyer für das gedruckte Wort und die Lesekultur halten, heißt es in der Begründung. Dem Gremium gehören Fraktionsvertreter der Stadtverordnetenversammlung und Fachleute aus der Verwaltung an.

Litera wurde 1979 von Ruth Zinke und Johanna Hein am Stresemannring gegründet. Nach 13 Jahren übernahm Gisela Thierolf das Ruder. Sie eröffnete 2003 eine zweite Filiale an der Bahnstraße, die sich 2009 vergrößerte. Im gleichen Jahr – pünktlich zum 30-jährigen Bestehen – gab es einen Neuanfang: Beate Neiß übernahm die Geschäftsführung. Vier Jahre später schloss die neue Chefin die Filiale am Stresemannring. In den vergangenen Jahren stellte Litera zahlreiche Kooperationen auf die Beine, vor allem für junge Leser. So wird seit mehr als 30 Jahren zum Beispiel die Aktion „Lesekiste“ gefördert. Zusammen mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) gibt es seit 2004 die „Langener Lesung“, bei der nationale und internationale Autoren Geschichten in den Räumen der DFS zum Besten geben.

Auch der „Buchladen“, der 1980 an der August-Bebel-Straße nahe dem Lutherplatz eröffnete, ist vielfältig engagiert. Den Schwerpunkt ihres Ladengeschäfts setzten die Inhaberinnen Christel Gunkelmann-Klan und Brigitte Raitz auf Kinder- und Jugendbücher, hochwertiges Holzspielzeug und Gesellschaftsspiele. Zum Firmensymbol wurde das geschwungene weinrote Sofa, auf dem literarische Größen wie Harry Rowohlt Platz nahmen. Später fand der Buchladen eine neue Heimat im Fachwerkhaus an der Wassergasse.

Unter der Leitung von Christel Gunkelmann-Klan machte ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm den Buchladen zum Treffpunkt. Mit dem Umzug direkt an den Lutherplatz rückte der Buchladen 2003 näher in die Stadtmitte, expandierte und gewann neue Laufkundschaft. Nach 31 Jahren übernahm Stephan Gräbener das Traditionsgeschäft. Er setzte Akzente bei der Sortimentsgestaltung, knüpfte aber mit Foto-Ausstellungen und ideenreichem Schaufensterdesign an die kreative Linie seiner Vorgängerinnen an. Zudem gibt es nun zum Lesestoff auch Kaffee und kleine Snacks im Angebot. Stephan Gräbener setzt sich zudem auch für wohltätige Zwecke wie Buchspenden an die Langener Tafel ein.

Reichlich Lesestoff bietet auch die Kollegen von der Langener Zeitung. „Sie ist seit jeher eine klassische Lokalzeitung, die ihre Leser wie kein anderes Blatt über das Geschehen in unserer Stadt informiert“, sagte Ex-Bürgermeister Frieder Gebhardt. Ihre größte Leistung sei, dass sie seit ihren Anfängen im Jahr 1948 als Langener „Anzeigenblatt“ bis heute ihren Ansprüchen an einen seriösen, fundierten und breit angelegten Lokaljournalismus treu geblieben sei. Dabei sei es gewiss von großem Vorteil, dass sie ihren Sitz an der Bahnstraße und damit im Herzen der Stadt habe.

Eine „identitätsstiftende Wirkung“ bescheinigt die Jury der Langener Zeitung, die außerdem mit dem historischen Zeitungsarchiv auf der Internetseite www.langen.de vertreten ist, das bis ins Jahr 1948 zurückreicht.

Mit der Verleihung des Kulturpreises sollen die Verdienste, die sich alle drei Institutionen für das gesellschaftliche Leben erworben haben, gewürdigt und in den Blickpunkt gerückt werden.

Der Kulturpreis, mit dem die Stadt besondere Leistungen auf künstlerisch-kultureller Ebene würdigt, ist in erster Linie eine öffentliche Anerkennung. Ein Preisgeld ist damit nicht verbunden.

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