JUBILÄUM DES STENOGRAFENVEREINS Schmucker Stromkasten erinnert an Begründer Franz Xaver Gabelsberger Mit Kurzschrift einfach schneller

Der Gabelsberger-Stromkasten wurde mit einem kleinen Sektempfang eingeweiht. Dabei waren die Künstler Martina Retzdorff und Solly Guigui, die Vorsitzende des Stenografenvereins Regine Daneke (links) und Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Linder.

Langen – Viele deutsche Städte verfügen über eine Gabelsbergerstraße, die an den Begründer der deutschen Stenografie, Franz Xaver Gabelsberger, erinnert. Das ist in Langen nicht anders. Hinzugekommen ist nun ein Stromkasten mit dessen Konterfei.

Vielerorts findet man künstlerisch gestaltete Stromkästen der Energieversorger, was den Vorstand des Stenografenvereins zu der Idee führte, aus Anlass seines 125-jährigen Bestehens einen solchen mit dem Konterfei Gabelsbergers bemalen zu lassen. Passenderweise sollte es der Stromkasten an der Kreuzung der Pestalozzi- mit der Gabelsbergerstraße sein. Die Langener Stadtwerke unterstützten dieses Vorhaben mit ihrer Genehmigung sowie der Übernahme der Kosten für das Material und das Honorar der Künstler.

Und so konnten die bekannten Langener Künstler Martina Retzdorff und Solly Guigui nach einem gemeinsam mit dem Verein entwickelten Entwurf ans Werk gehen. Der durch etliche Schmierereien verunstaltete Kasten musste zunächst gesäubert und dann grundiert werden, bevor das eigentliche Werk aufgetragen werden konnte. Nun gab es zur Einweihung des Beitrags zur Stadtverschönerung einen kleinen Sektempfang des Vereins mit den Stadtwerken und den Künstlern.

Vorsitzende Regine Daneke begrüßte insgesamt rund 30 Gäste aus den Reihen der Mitglieder und Freunde. Mit dabei waren von den Stadtwerken Geschäftsführer Uwe Linder und sein Vorgänger Manfred Pusdrowski, der technische Prokurist Gert Fitterer sowie Erster Stadtrat Stefan Löbig, der Vizepräsident des Deutschen Stenografenbundes Jascha-Alexander Koch und der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Christoph Muth.

In ihrer Ansprache ging die Vorsitzende auf Leben und Werk Gabelsbergers ein, der 1789 in München geboren wurde und dort 1849 starb. Er war zunächst Kanzlist im bayerischen Staatsdienst und entwickelte 1834 ein kursives Kurzschriftsystem für die deutsche Sprache, das sehr effektiv war und sich rasch in den Parlamenten und Verwaltungen verbreitete, da es nötig war, das gesprochene Wort mitschreiben zu können. Gabelsbergers System wurde in den meisten Landtagen und sogar in der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche genutzt. Seine Kurzschrift war das mit Abstand erfolgreichste Stenografiesystem in Deutschland und Österreich und wurde auf zahlreiche andere Sprachen übertragen.

Zum Abschluss verwies Daneke darauf, dass man die Kurzschrift überall verwenden kann, wo schnell etwas mitgeschrieben werden muss. Daher stehe auf den Seitenteilen das Stromkastens folgerichtig, dass man mit Steno einfach schneller ist. Die Vorsitzende bedankte sich bei den Künstlern für das sehr gelungene Werk und bei den Stadtwerken für die Möglichkeit, den Kasten zu gestalten und für die Übernahme der Kosten.
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