Interkulturelles Stadtfest Langen feiert seine bunte Vielfalt

Die Trommelgruppe Hand to Hand sorgte für Stimmung vor dem Gemeindesaal der Petrusgemeinde. Foto: zcol

Langen (zcol) – Zwischen der Ludwig-Erk-Schule und dem Hof der Petrusgemeinde und auf der Straße entlang der Romorantin-Anlage herrschte am Samstag Hochbetrieb. Es duftete nach kulinarischen Genüssen aus aller Welt, lässige Hip-Hop-Musik und der Jubel des begeisterten Publikums schallten aus dem Schulhof und nicht minder mitreißend waren die Rhythmen der Trommelgruppe Hand to Hand vor dem Gemeindesaal.

Die integrative Musikgruppe riss die Zuschauer förmlich von den Bänken und sogar der Moderator und Leiter der Fachstelle Integration der Stadt Langen, Tzehaie Semere, tanzte ausgelassen mit. „Es war eine gute Idee den interkulturellen Tag, der ja seit dem vergangenen Jahr schon interkulturelles Stadtfest heißt, aus der Stadthalle hier heraus zu verlegen“, zog Semere schon am Samstagmittag eine positive Bilanz. Es sei genau das eingetroffen, was er sich gewünscht habe: weg von der Insider- Geschichte in der Stadthalle, hin zu einem Straßenfest mit einer besseren Durchmischung von Migranten und deutschen Bürgern.

Interkulturelles Stadtfest mit Mitmachaktionen und Workshops

„Die Veranstaltung in der Stadthalle war ja auch immer sehr schön, aber die Leute kamen sehr gezielt dort hin und heute flanieren sie eher zufällig vorbei und so durchmischt es sich besser“, ist Tzehaie Semere überzeugt vom Konzept. Das Fest lebte von den Mitmachaktionen und Workshops auf dem Schulhof der Grundschule. Dort konnten die Langener trommeln üben, oder die ersten Tanzschritte im Hip-Hop und Breakdance einstudieren. Die internationalen Kulturvereine und Institutionen von Langen waren ebenfalls mit Infoständen vertreten.

Initiator Tharwet Kardes hatte vor 40 Jahren die Idee zum Fest

Einer war an diesem Nachmittag ganz besonders glücklich: Dr. Tharwat Kardes. Vor 40 Jahren war er Pfarrer der Petrusgemeinde und Initiator des damaligen ersten „Tages des Ausländers“. „Ich finde es so schön, dass die Veranstaltung zurück zu ihren Wurzeln in der Petrusgemeinde kommt“, sagt der Pfarrer im Ruhestand, der sich immer noch engagiert um den Dialog der Kulturen bemüht. „Beim ersten Mal waren es indische, spanische und italienische Mitwirkende, heute ist ja fast die ganze Welt in Langen zu Hause“, sagt Kardes über die interkulturelle Vielfalt. Dieter Christ, Mitglied des Kirchenvorstands der Langener Gemeinde erinnert sich ebenfalls noch gerne an den ersten interkulturellen Tag vor 40 Jahren: „Er stand damals unter dem Motto „Toleranz“. Damals sprach noch keiner davon und wir hatten es uns auf die Fahnen geschrieben“. Das aber, sagte Tharwat Kardes, sei eine Selbstverständlichkeit gewesen: „Langen war damals schon weltoffen und tolerant. Es war genau der richtige Ort, um in den interkulturellen Dialog mit Menschen zu treten“, erklärt der evangelische Pfarrer.

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