Wissenschaftler sind auf einem guten Weg Langener Nachwuchsforscher mit Preis ausgezeichnet

Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt (Dritter von rechts) überreicht der Preisträgerin Anke Muth die Urkunde, auch Professor Johannes Löwer (links) und PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek (rechts) freuen sich über den Erfolg von Nina Hein-Fuchs (Zweite von links) und Anna-Helena Fiedler. Foto: Postl

Langen (lfp) – Gleich vier junge Forscher am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wurden diesmal mit dem von der Sparkasse Langen-Seligenstadt finanzierten „Langener Nachwuchswissenschaftspreis“ ausgezeichnet. Der mit 500 Euro dotierte erste Preis geht an Anke Muth und Robert Münch als gemeinsame Erstautoren der Publikation „Off-target-free gene delivery by affinity-purified receptor viral vectors“, die in der Zeitschrift Nature Communications erschienen ist.

Platz zwei, dotiert mit 300 Euro, ging an Nina Hein-Fuchs als Erstautorin der Publikation „Reprogramming triggers endogenous L1 and Alu retrotransposition in human induced pluripotent stern cells“, ebenfalls erschienen in Nature Communications. Den mit 200 Euro dotierten dritten Preis erhielt Anna-Helena Fiedler als Erstautorin der Publikation „A Highly Immunogenic and Protective Middle East Respiration Syndrom Coronavirus Vaccine Based in a Recombinant Measles Virus Platform“, erschienen im Journal of Virology.

Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt, als Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Langener Wissenschaftspreises, sowie Professor Johannes Löwer und PEI-Präsident Professor Klaus Cichutek beglückwünschten die Gewinner und überreichten die Preise samt Urkunden. „Der Nachwuchswissenschaftspreis fördert nicht nur junge talentierte Wissenschaftler auf ihrem weiteren Weg in eine erfolgreiche Zukunft, sondern belegt auch das Paul-Ehrlich-Institut als erfolgreiche Ausbildungsstätte für Wissenschaftler, und dass die Stadt Langen ein besonderer Standort für Forschung und Lehre auf diesem Gebiet ist“, betonte Bürgermeister Frieder Gebhardt bei der Preisübergabe. Welchen Stellenwert dieser Preis inzwischen erreicht hat, belegen die 13 Anträge in diesem Jahr und dass sich 2015 mit insgesamt 26 Wissenschaftler mehr als je zuvor zur Begutachtung bereiterklärt haben. „Alle eingereichten Publikationen zeigen ein sehr hohes Niveau, sodass die ersten sechs Plätze sehr dicht beieinander lagen. So können wir zuversichtlich sein, dass unsere Nachwuchswissenschaftler auf einem guten Weg für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere sind“, betonte PEI-Präsident Professor Kaus Cichutek.

Infektion mit tödlichem Verlauf

Den ersten Preisträgern, Anke Muth und Robert Münch, ist es gemeinsam mit anderen Forschern des Paul-Ehrlich-Instituts und Kollegen aus Köln gelungen, Präzisionsverfahren zu entwickeln, die nach Injektion ins Blut gezielt therapierelevante Zielstellen ansteuern können. Dies ist ein wichtiger Erfolg, da der Transfer therapeutischer Gene als vielversprechender Ansatz für die erfolgreiche Behandlung von genetischen Erkrankungen und auch Krebs gilt.

Nina Hein-Fuchs ist es als Teil eines internationalen Forscherteams unter Professor Gerald Schumann, aus der Abteilung Medizinische Biotechnologie des Paul-Ehrlich-Instituts, gelungen, ein bisher unbekanntes Risiko bei der Nutzung therapeutischer Zellen zu identifizieren, die aus so genannten humanen induzierten pluripotenten Stammzellen (hiPS) durch Reprogrammierung gewonnen werden.

In der Arbeit von Anna-Helena Fiedler (geborene Malczyk) geht es um die Entwicklung eines Impfstoff-Kandidaten gegen das MERS-Coronavirus. Dieses Virus kann beim Menschen schwere Infektionen, teilweise mit tödlichem Verlauf auslösen.