WALDSEE Beim Ironman sind diesmal keine Zuschauer erlaubt Vor leeren Rängen

Sind froh, dass der Ironman in diesem Jahr wieder möglich ist: Bäderleiter Joachim Kolbe (links) sowie Franziska Steinmann und Pascal Morillon (Ironman). Beim Wettkampf am 15. August gilt ein strenges Hygienekonzept. Foto: strohfeldt

Langen – Nicht jede sportliche Großveranstaltung kann dieser Tage über die Bühne gehen: Trotz niedriger Inzidenzen wurde etwa der Frankfurt Marathon abgesagt. Umso mehr freut es die Organisatoren, dass der Iroman in diesem Jahr stattfinden kann. Das sei durch ein äußerst strenges Hygienekonzept möglich, sagt Renndirektor Pascal Morillon.

Wie immer steigen die Sportler beim Wettkampf – mit vollem Namen Mainova Ironman European Championship Frankfurt – zunächst im Waldsee ins Wasser, um die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke zu absolvieren, ehe sie auf die Fahrräder wechseln und sich auf den 185 Kilometer langen Rundkurs nordöstlich von Frankfurt machen.

Das sportliche Großereignis war eigentlich für den 27. Juni geplant, wurde dann auf den 15. August verschoben. Eigentlich sollte dieses Jahr ein rundes Jubiläum gefeiert werden, aber durch die Corona-Zwangspause 2020 ist es erst der 19. Ironman rund um Frankfurt. Doch Hauptsache, es kann überhaupt ein Wettbewerb stattfinden. „Wir waren dieses Jahr wild entschlossen, den Ironman durchzuführen – unter der Maxime: So viel Freiheit wie möglich, so viel Sicherheit wie nötig“, sagt Joachim Kolbe, Geschäftsführer des Bäder- und Hallenmanagements (BaHaMa). Es sei ein „harter Weg durch die Instanzen“ gewesen, sagt der Langener Bäderchef. Das Hygienekonzept ist deshalb streng – sogar strenger als vom Gesundheitsamt gefordert, sagt Morillon.

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Aber die Organisatoren wollten auf Nummer sicher gehen. Dazu gehört, dass an allen Streckenabschnitten keine Zuschauer erlaubt sind. Zutritt zu den Eventflächen – dazu zählt das gesamte Strandbad, aber auch der Zielbereich auf dem Frankfurter Römer – haben lediglich die Athleten und Athletinnen und ihre Angehörigen.

Und das nur, wenn sie symptomfrei sowie geimpft, genesen oder tagesaktuell negativ getestet sind. Insgesamt liegt die zulässige Personenzahl bei 3.000. Zudem ist das Strandbad bereits ab Freitag, 13. August, für den Badebetrieb gesperrt. „Wir wollen kein Durcheinander von Ironman-Teilnehmern und Badegästen“, erklärt Kolbe und setzt auf das Verständnis der Badenden.

Auch sind in diesem Jahr nur 1.500 Athleten zugelassen – also gut ein Drittel der sonstigen Teilnehmerzahl. Athleten und Angehörige bekommen zwei Bändchen – eines dient zur Eintrittskontrolle, eines dem Nachweis des Gesundheitszustands. Die Impfquote sei unter den Sportlern hoch, sagt Morillon. „Keine zehn Prozent unserer Athleten sind nicht geimpft“, sagt der Renndirektor.

Die Teilnehmer kommen größtenteils aus Deutschland und dem umliegenden Ausland – auch das ist der Pandemie und den Reisebeschränkungen geschuldet. Aber dennoch sind einige Hochkaräter darunter: Bei den Profis sind mit Patrik Nilsson (Schweden) der Zweitplatzierte des Ironman Frankfurt 2018 und mit Franz Löschke (Deutschland) der Drittplatzierte des Jahres 2019 sowie mit David McNamee (Schottland) der Drittplatzierte Ironman Hawaii, 2018, dabei.

Erstmals am Start ist Maurice Clavel, der 2018 den Ironman 70.3 gewann. Bei den Amateuren beginnt das Altersspektrum bei 18 Jahren, die älteste Teilnehmerin ist 65, der älteste Athlet 74 Jahre alt.

Masken sind verpflichtend. Starter dürfen sie erst kurz vor der jeweiligen Distanz abnehmen, müssen direkt danach eine neue anlegen.

Bis zum Renntag machen die BaHaMa-Mitarbeiter das Strandbad noch fit. Unter anderem muss mit einem Mähboot gegen die vor sich hinwuchernden Wasserpflanzen vorgegangen werden, damit alles bereit für die Triathleten ist.

Übrigens stehen diesmal 100 statt 75 Qualifikationsplätze für den Ironman Hawaii zur Verfügung, da viele andere Wettkämpfe erst im Herbst – zu spät für den Hawaii-Wettbewerb 2021 – ausgetragen werden. „Die Chancen waren also noch nie so gut“, sagt Morillon.  jrd

VON JULIA RADGEN