Wissenschaftspreisträger Professor Florian Bassermann im Dreieichgymnasium Lehrstunde mal anders

Professor Florian Bassermann bei seinem Vortrag über Tumore, im Hintergrund die Darstellung der Entstehung eines Tumors. Foto: Postl

Langen (lfp) – Es ist gute Sitte, dass der Preisträger des Langener Wissenschaftspreises zu einem Vortrag über sein Spezialgebiet an das Dreieichgymnasium in Langen kommt. Professor Florian Bassermann, der im vergangenen Jahr mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet wurde, löste jetzt sein Versprechen ein. Der „forschende Mediziner“, wie sich der Oberarzt am Medizinischen Klinikum rechts der Isar in München selbst beschreibt, trug vor den Schülern des Leistungskurses Biologie an der Dreieichschule Langen jetzt seine Erkenntnisse über die Entstehung von Tumoren und deren Behandlung vor.

Zur besonderen Unterrichtsstunde waren neben Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt auch der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Professor Klaus Cichutek, sowie sein Vorgänger, Professor Johannes Löwer, gekommen. Der Langener Wissenschaftspreis wird von der Stadt Langen in Kooperation mit dem Paul-Ehrlich-Institut und den Stadtwerken Langen vergeben und ist mit 15 000 Euro dotiert.

„Es ist der mir zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich, im Detail die Entstehung von Tumoren, geschweige denn auf die unterschiedlichen Typen einzugehen, aber ich will dennoch auf die prinzipiellen Grundlagen eingehen“, sagte Bassermann und warnte schon mal, dass es ohne entsprechende Fachvokabeln nicht gehen würde. Aber ganz so unbedarft zeigten sich die Schüler auch nicht, was man durchaus „fachmännischen“ Fragen entnehmen konnte.

Wie entsteht ein Tumor? „In einer Zelle laufen unendlich viele Prozesse ab und es ist in der Natur durchaus normal, dass nicht alles nach einer Regel abläuft“, erklärte Bassermann. Der Körper könne zwar auf die meisten „Fehlreaktionen“ entsprechend reagieren – aber nicht auf alle, so der Mediziner. „Durch Mutationen werden Zellen für das Immunsystem unangreifbar und dann beginnt ein unkontrolliertes Wachstum“, schilderte Florian Bassermann das Grundprinzip. Die wuchernden Zellen holen sich alles vom Körper, was sie brauchen – dies sei genau das Problem. Mit verschiedenen Methoden versuche man von außen den Wucherungsprozess einzudämmen, darin liegt der Kern der Krebsbehandlung. „Die Kunst besteht darin, möglichst wenige der gesunden Körperzellen, die ja gebraucht werden, durch einen Krebsbehandlung mit abzutöten.“