LKG-Theater begeistert Publikum mit „Wenn schon, denn schon“ Liebesrausch im Feinripphemd

Staatsminister in Erklärungsnot: Neumüller (Felix Fischer, Mitte) beschuldigt vor der Hotelmanagerin (Dagmar Schneider) seinen Sekretär Vogel (Joachim Sallwey). Foto: Jost

Langen – Was für ein Spaß: Der Theatergruppe der Langener Karneval Gesellschaft (LKG) gelingt es am Samstagabend, innerhalb von wenigen Minuten ihrem Publikum in der Stadthalle Langen anhaltende Lacher zu entlocken. Nach fast zwei Jahren Pause kehrt die Truppe von Regisseur Felix Fischer bestens aufgelegt und voller Spielfreude auf die Bühne zurück. Mit der Komödie in zwei Akten „Wenn schon, denn schon“ von Ray Cooney hat Fischer ein gutes Händchen bewiesen. Für manch einen Zuschauer bedeutet die Begegnung mit Staatsminister Richard Neumüller (Felix Fischer), seiner Frau Pamela (Michaela Passmann) und dem Sekretär Neumüllers, Georg Voigt (Joachim Sallwey) sogar ein Wiedersehen: Schon 2018 spielte das LKG-Theater den ersten Teil des Cooney-Stücks.

Wie schon vor drei Jahren verlegt Fischer die eigentlich in London spielende Boulevardkomödie in die Sterzbachstadt. Zur großen Sitzung der Innenminister kommen die Berufspolitiker im Hotel „Zum Brunnenwirt“ unter.

Schnell beschließt Neumüller, dass diese Sitzung ohne ihn stattfinden wird. Seine Frau, die sich eigentlich längst mal wieder ein Schäferstündchen mit ihrem Liebsten vor dem Kamin in der gemeinsamen Suite wünscht, schickt er in die Stadthalle zu einer Vorstellung von „Evita“. Damit ist der Weg für ihn – zumindest vermeintlich – frei, ein paar heimlich-schöne Stunden mit seiner Geliebten, Kanzleramtssekretärin Jennifer Hoffart (Caroline Metzger) zu verbringen.

Neumüller benutzt seinen etwas schrägen Sekretär – Joachim Sallwey in seiner Rolle als Georg Vogel zum Schreien komisch – alle Vorbereitungen für das Tête-à-tête in Zimmer 650 zu treffen.

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Doch durch unzählige Verwicklungen bleibt es Neumüller verwehrt, erst Champagner und Lachs und schließlich seine Jennifer zu vernaschen. Richtig spaßig wird es, als Jennifers Mann Thomas (Dominik Schertel) auftaucht. Die Langener Schauspieler gehen in die Vollen. Wie Pamela Neumüller, die in Liebesdingen auch mal wieder auf ihre Kosten kommen will, versucht, den Sekretär ihres Mannes abzuschleppen, oder wie Georg völlig mit Badeschaum eingehüllt im grellgrünen Feinripp-Unterhemd aus dem Badezimmer seines Chefs kommt – das Publikum kann sich kaum auf den Stühlen halten vor Lachen. Auch sehr charmant: Fred Laloi als Kellner und Andrea Laloi als Zimmermädchen, die nichts auslassen, zu immer mehr Verwirrung im heimlichen Liebesspiel des Staatsministers beizutragen.

„Wir sind froh, dass wir das Stück jetzt zeigen können. Es war schon für das vergangene Jahr geplant, aber da konnten wir nicht einmal die Proben aufnehmen“, sagt Regisseur Felix Fischer. Er ist stolz auf sein Ensemble, das in den vergangenen Monaten seit April zunächst 14-tägig, später zwei Mal wöchentlich und die beiden Wochenenden vor der Premiere komplett durchgeprobt hat. „Da gibt es dann schon auch mal kleine Hänger in der Motivation, weil das echt anstrengend ist. Aber wenn es dann so läuft, und wir eine so gute Resonanz vom Publikum schon auf der Bühne spüren – dann hat sich doch alles gelohnt“, sagte Fischer zufrieden.

Das LKG-Theater hat unter den geltenden Corona-Bedingungen gespielt, mit ausreichend Abstand durften 200 Zuschauer in den Saal. Aus diesem Grund gibt es noch zwei weitere Aufführungen von „Wenn schon, denn schon“ am Freitag, 22., und Samstag, 23. Oktober, jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es online auf 1lkg.de, weitere Vorverkaufstellen stehen auf der Homepage.

Für den Karneval ist die LKG übrigens ebenfalls optimistisch. Neu ist eine Faschings-Opening Party in der Stadthalle am 12. November. Die Sitzungen im Februar, so schätzt Sitzungspräsident Fred Laloi, werden unter der 2G-Regel laufen.

VON NICOLE JOST